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Martin Karl Woldemar Hasse (* 20. März 1883 in Dohna; † 31. Juli 1960 in Köln) war ein deutscher Hochschullehrer, Komponist und Musikschriftsteller.[1][2][3]


Leben


Martin Karl Hasse war der Sohn des Pfarrers Martin Hasse (1852–1915) und dessen Ehefrau Cora († 1922), geborene Wittich. Er erhielt seine erste musikalische Unterweisung als Thomaner-Alumni in Leipzig. Darauf folgte die praktisch-musikalische Ausbildung am Leipziger Konservatorium bei Stephan Krehl, Adolf Ruthardt, Karl Straube und Arthur Nikisch. Auf Empfehlung von Karl Straube setzte er seine Studien an der Münchener Akademie für Tonkunst bei Max Reger und Felix Mottl fort; an der dortigen Universität hörte er Musikwissenschaft bei Hermann Kretzschmar und Hugo Riemann sowie Vorlesungen über Geschichte, Philosophie und Germanistik.

Nach einer vorübergehenden Tätigkeit als Assistent von Philipp Wolfrum in Heidelberg und in Chemnitz als Kantor wurde er 1910 städtischer Musikdirektor in Bielefeld; 1919 wurde auf seine Initiative hin das Städtische Konservatorium Osnabrück eröffnet.

1919 wurde er als Universitäts-Musikdirektor und außerordentlicher Professor an die Universität Tübingen berufen und gründete dort das Musikinstitut sowie das musikwissenschaftliche Seminar. 1923 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. und 1935 übernahm er die Direktion der Kölner Hochschule für Musik, sein Stellvertreter war Hermann Unger; das Amt übte Martin Karl Hasse bis zu seiner Pensionierung 1945 aus. Nach seiner Pensionierung widmete er sich dem kompositorischen Schaffen.


Privates


Hasse heiratete 1910 in Heidelberg Aline (1881–1936), eine Tochter des Adolf Schmitthenner (1854–1907), Pfarrer und Schriftsteller. Gemeinsam hatte er mit seiner Ehefrau drei Töchter. Von diesen ist namentlich bekannt: Ruth Hasse (1913–2009), Geigerin, verheiratet mit Wilhelm Stross (1907–1966), Professor an der Musikhochschule München.


Werk


Martin Karl Hasse wurde als Komponist, Dirigent, Pädagoge, Organisator und Musikschriftsteller bekannt. Er trat mit zahlreichen symphonischen Kompositionen, Suiten, Konzerten, Chorwerken, Kantaten, Liedern und Klavier- und Orgelwerken an die Öffentlichkeit.[4] Darin strebte er, nach Max Regers Ausbildung, fast immer nach einem streng polyphonen Aufbau der Komposition, das ein in sich geschlossenes und einheitliches Kunstwerk ergeben sollte. Er war auch maßgeblich an der in den 1920er Jahren einsetzenden deutschen Orgelbewegung beteiligt, die zu der Rekonstruktion zahlreicher alter Instrumente führte. Für den Festsaal in der Neuen Aula der Universität Tübingen konzipierte Hasse eine Konzertorgel mit 56 Registern, die durch die Firma Weigle erbaut wurde und noch erhalten ist.[5]

Als Musikschriftsteller schrieb er Bücher über Johann Sebastian Bach und Max Reger und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze über Stilfragen und musikkulturelle Tagesprobleme.


Mitgliedschaften



Werke (Auswahl)



Schriften



Kompositionen



Herausgabe / Bearbeitung



Einzelnachweise


  1. siehe Lothar Hoffmann-Erbrecht: Hasse, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 40 (Digitalisat).
  2. Gerhard Schoen: Hasse, Karl (1883–1960), Musikforscher – BMLO. Abgerufen am 1. Juni 2018.
  3. Rudolf Vierhaus: Görres - Hittorp. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-094654-3 (google.de [abgerufen am 1. Juni 2018]).
  4. Hasse, Karl. In: Schwäbische Orgelromantik. Abgerufen am 7. September 2022.
  5. Tübingen, Universität (Festsaalorgel) – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 6. September 2022.
  6. Christina Richter-Ibáñez: Karl Hasses Karriere als Musikwissenschaftler in Tübingen und die (Um-)Habilitation seines Assistenten Otto zur Nedden. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 1. Juni 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/webcache.googleusercontent.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 200.
Personendaten
NAME Hasse, Martin Karl
ALTERNATIVNAMEN Hasse, Martin Karl Woldemar; Hasse, Carl
KURZBESCHREIBUNG deutscher Hochschullehrer, Komponist und Musikschriftsteller
GEBURTSDATUM 20. März 1883
GEBURTSORT Dohna
STERBEDATUM 31. Juli 1960
STERBEORT Köln

На других языках


- [de] Martin Karl Hasse

[en] Martin Karl Hasse

Martin Karl Woldemar Hasse (20 March 1883 – 31 July 1960) was a German university lecturer, composer and music writer.[1][2][3]

[ru] Хассе, Карл (композитор)

Мартин Карл Вольдемар Хассе (нем. Martin Karl Woldemar Hasse; 20 марта 1883 (1883-03-20), Дона — 31 июля 1960, Кёльн) — немецкий композитор и музыкальный педагог.



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