Thomas Christian David (* 22. Dezember 1925 in Wels; † 19. Jänner 2006 in Wien) war ein österreichischer Komponist, Dirigent, Chorleiter und Flötist.[1]
Thomas Christian David wurde als Sohn des Komponisten Johann Nepomuk David (1895–1977) geboren. Von diesem erhielt er seine erste musikalische Ausbildung.[1][2] Im Jahr 1934 übersiedelte er mit der Familie nach Leipzig,[2] wo er die Thomasschule zu Leipzig besuchte und Mitglied des Thomanerchores war. Danach begann er an der Leipziger Musikhochschule ein Kompositions-, Klavier- und Flötenstudium, welches er jedoch aufgrund seiner Kriegsgefangenschaft ab 1944 unterbrechen musste.[2] Nach Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er seine Studien von 1945 bis 1948 am Mozarteum in Salzburg fort und erweiterte diese um die Fächer Orgel, Cembalo und Dirigieren. Zudem bekam er im Jahr 1945 einen Lehrauftrag am Mozarteum für Flöte und leitete den Mozarteum-Chor.
Nach seinem Abschluss am Mozarteum im Jahr 1948 folgte die Übersiedlung nach Stuttgart. An der Eberhard Karls Universität Tübingen begann er mit seinen musikwissenschaftlichen Studien.[1][2]
Von 1948 bis 1957 war er Leiter des Süddeutschen Madrigalchors[1] und Korrepetitor an der Stuttgarter Oper. Ab 1957 nahm David seine Lehrtätigkeit in Wien auf, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1988 beinahe durchgehend wahrnahm.[2] Er lehrte er an der Musikhochschule Wien Partiturspiel und Tonsatz, ab 1963 auch Komposition, und leitete ab 1960 den Kammerchor der Hochschule. Von 1967 bis 1973 wirkte er als Professor an der von ihm mit aufgebauten Musikfakultät der Universität Teheran.[1] Von 1967 bis 1973 war er Chefdirigent des Orchesters des Iranischen Fernsehens NITV und dirigierte an der Teheraner Oper. In den Jahren 1974 bis 1988 war er Professor für Tonsatz und Komposition an der Wiener Musikhochschule.
Von 1980 bis 1995 war er erster Dirigent des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin, von 1986 bis 1988 Präsident des Österreichischen Komponistenbundes und 1992 künstlerischer Leiter der Oper in Kairo.[1]
David wurde am Wiener Zentralfriedhof neben seinem Vater in dem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 32C, Nr. 43) bestattet.[3] Er war von 1975 bis 1996 Mitglied der Freimaurerloge Zur Toleranz.[4]
Sein Bruder Lukas David (1934–2021) war Violinist.[1]
Auszeichnungen
1955: Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart[5]
1961: Förderungspreis der Stadt Wien für Komposition
Barbara Boisits: David, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Günter K. Kodek:Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österreichischen Freimaurer-Logen 1945 bis 1985. Löcker, Wien 2014, ISBN 978-3-85409-706-8, S.37.
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