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Wayne Shorter (* 25. August 1933 in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und -Komponist. Mit John Coltrane und Sonny Rollins gehört er zur „vordersten Linie“ der Saxofonisten im Modern Jazz. „Sein Spiel wird als poetisch, rätselhaft und zugleich natürlich und in sich völlig logisch charakterisiert.“[1]

Wayne Shorter (2006)
Wayne Shorter (2006)

Leben und Wirken


Wayne Shorter (1977)
Wayne Shorter (1977)

Shorter spielte zunächst für Horace Silver und Maynard Ferguson, bevor er ab 1959 zu Art Blakey's Jazz Messengers stieß. Er wurde deren musikalischer Leiter, bevor er 1964 auf Empfehlung von John Coltrane von Miles Davis abgeworben wurde. Er veröffentlichte aber auch meist hoch gelobte Alben unter eigenem Namen, wie 1964 Night Dreamer als sein erstes Album für Blue Note. Von 1964 bis 1969 war er – neben Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams – Mitglied des zweiten „klassischen“ Miles-Davis-Quintetts, für das er viele Kompositionen schrieb, die zu Klassikern wurden, darunter die Stücke Footprints und Nefertiti. Shorter war der richtige Nachfolger für John Coltrane in Davis’ Gruppe, was noch dadurch untermauert wurde, dass er bei Blue Note zu der Zeit unter seinem Namen die Quartett-Aufnahme JuJu mit Coltranes Begleitern McCoy Tyner und Elvin Jones einspielte.[2]

1970 gründete er gemeinsam mit dem Keyboarder Joe Zawinul und dem Bassisten Miroslav Vitouš die legendäre Jazz-Rock-Formation Weather Report, der später auch Jaco Pastorius und Peter Erskine angehörten. In die Zeit der frühen Weather Report fällt auch Shorters weitgehender Wechsel vom Tenorsaxophon, das er bis 1968 ausschließlich gespielt hatte, auf das Sopransaxophon und Lyricon. Parallel spielte er seit 1976 mit V.S.O.P. auch wieder akustischen Jazz.

Seit der Auflösung von Weather Report (nach Meinung Joachim-Ernst Berendts „der erfolgreichsten aller Jazz-Rock-Gruppen“) arbeitete Shorter solistisch. Er begleitete Carlos Santana und die Rolling Stones auf Tourneen und spielte auf mehreren Alben von Joni Mitchell und mit Steely Dan. Inzwischen leitet er ein hoch gelobtes Quartett mit dem Pianisten Danilo Pérez, dem Bassisten John Patitucci sowie dem Schlagzeuger Brian Blade (CDs: Footprints Live! Beyond the Sound Barrier und Without a Net).


Privatleben


1985 starb Shorters Tochter Iska Maria (* 1971) nach einem epileptischen Anfall.[3] 1996 kamen Shorters Ehefrau Ana Maria (* 1947) und ihre Nichte Dalila Lucien, die damals 17-jährige Tochter des Sängers Jon Lucien, beim TWA-800-Flugzeugabsturz vor Long Island ums Leben. 1999 heiratete Shorter in dritter Ehe die brasilianische Sängerin Carolina Dos Santos, eine enge Freundin seiner verstorbenen Frau. Shorter ist bekennender Nichiren-Buddhist und Anhänger der neuen religiösen Bewegung Sōka Gakkai.


Preise und Auszeichnungen


2003 und 2005 erhielt Shorter für die Alben Alegría und Beyond the Sound Barrier jeweils den Grammy in der Kategorie Bestes Jazz Instrumental Album, für Alegria auch den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. 2003 gewann Wayne Shorter den alljährlichen Kritikerpoll der Zeitschrift Down Beat gleich in fünf Kategorien: für Footprints Live! als „Album des Jahres“, als „Jazzmusiker des Jahres“ und Komponist, für die „Akustische Jazzgruppe des Jahres“ und auf dem Sopransaxophon. Beim Kritikerpoll 2013 lag Wayne Shorter erneut in vier Kategorien vorne: für Without a Net als „Album des Jahres“, als „Jazzmusiker des Jahres“ und auf dem Sopransaxophon sowie für die „Jazzgruppe des Jahres“.[4] Für das Stück Orbits bekam er einen Grammy für die beste Jazzimprovisation. 2016 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.[5] 2017 wurde er mit dem schwedischen Polar Music Prize ausgezeichnet[6] und 2018 erhielt Shorter einen Kennedy-Preis. Für sein Album Emanon erhielt er 2019 den Grammy für das beste Jazz-Instrumentalalbum; auch im Kritikerpoll des Down Beat wurde Emanon als „Album des Jahres“ anerkannt,[7] ebenso im Readers Poll, in dem er außerdem Jazzkünstler des Jahres wurde.


Diskografie (Auszug)



Alben unter eigenem Namen



Mit Weather Report


Hauptartikel: Weather Report/Diskografie


Als Sideman



Literatur


Lexigrafische Einträge

Weitere Quellen



Commons: Wayne Shorter – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bert Noglik Footprints in Jazz (NDR) (Memento vom 18. Dezember 2013 im Internet Archive)
  2. JuJu - Wayne Shorter | Songs, Reviews, Credits | AllMusic. Abgerufen am 5. Februar 2022 (englisch).
  3. people.com
  4. Wayne Shorter Tops 61st Annual DownBeat Critics Poll (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) bei downbeat.com. Eingesehen am 10. April 2018.
  5. Newly Elected Fellows. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 22. April 2016.
  6. Sting och Wayne Shorter får Polarpriset 2017., svt.se; abgerufen am 7. Februar 2017.
  7. Lorbeeren für Legenden. In: jazzecho.de. Abgerufen am 10. Juli 2019.
  8. Chartquellen: DeutschlandSchweiz
Personendaten
NAME Shorter, Wayne
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und -komponist
GEBURTSDATUM 25. August 1933
GEBURTSORT Newark, New Jersey, USA

На других языках


- [de] Wayne Shorter

[en] Wayne Shorter

Wayne Shorter (born August 25, 1933) is an American jazz saxophonist and composer.[1] Shorter came to prominence in the late 1950s as a member of, and eventually primary composer for, Art Blakey's Jazz Messengers. In the 1960s, he joined Miles Davis's Second Great Quintet, and then co-founded the jazz fusion band Weather Report. He has recorded over 20 albums as a bandleader.

[es] Wayne Shorter

Wayne Shorter (Newark, 25 de agosto de 1933) es un saxofonista y compositor estadounidense de jazz.

[ru] Шортер, Уэйн

Уэйн Шортер (англ. Wayne Shorter) (род. 25 августа 1933 года) — американский джазовый саксофонист и композитор.



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