affjetaut (Kölsch für „abgetaut“) ist das zweite Album der Kölner Rockband BAP. Es erschien 1980 bei Eigelstein Records und erreichte Platz elf der deutschen Albumcharts.
Alle Songs des Albums wurden von Sänger Wolfgang Niedecken und dem 1980 zu BAP gestoßenen Gitarristen und Songwriter Klaus „Major“ Heuser geschrieben, der die musikalische Leitung der Band übernahm und dessen rocklastiger Einfluss hier erstmals deutlich wird. Kurz vor dem Produktionsbeginn des Albums im Oktober 1980 hatte es viele personelle Wechsel in der Band gegeben, was ebenfalls den Stil der Platte prägte. Als Gastmusiker spielte Matthias Keul an den Tasteninstrumenten sowie Mundharmonika auf Vun mir uss Kitsch; Büdi Siebert spielte Saxophon. Während das erste Album noch in Köln produziert wurde, entstand affjetaut im Oktober 1980 in den Sunrise Studios Kirchberg SG (Schweiz).
Die ersten Songs sind überwiegend rockig gehalten, der Opener Ne schöne Jrooß wird auch heute noch auf BAP-Konzerten gespielt und avancierte zu einem der Bandklassiker. Das stark an Bob Dylans Ballad of a Thin Man angelehnte Wat ess? erzählt von aufdringlichen Reportern, während das Stollwerck-Leed unter Bezug auf die Stollwerckbesetzung Kritik an der Sanierungspolitik der Stadt Köln äußert. Anna erzählt mit einer lockeren Percussion-Untermalung von einer „komischen Frau“,[1] und Häng de Fahn eruss handelt von der Freude über die Rückkehr einer verloren geglaubten Liebe und ist ein Rock-’n’-Roll-Song mit Saxophonsolo.
Helfe kann dir keiner ist eine gitarrenlastige, nachdenkliche Ballade, während die Ruut-wieß-blau querjestriefte Frau ein ebenfalls bis heute auf BAP-Konzerten gespielter Spaßtitel ist. Es folgt Vun mir uss Kitsch, ebenfalls eine Gitarrenballade. Das düstere Kumm op ming Sick ist wieder rockig mit verzerrten Gitarren und der Abschlusssong Pardong ist ein spaßiger Song in einem ruhigeren Easy-Listening-Stil mit Saxophon und Keyboard und einer Hintergrunduntermalung aus Kneipengeräuschen gehalten. Auf dem schwarzen Cover sind ein Mülleimer, ein Herd mit darauf stehender Kaffeekanne sowie ein geöffneter Kühlschrank zu sehen.
Eine CD-Version des Vinyl-Albums wurde 1985 veröffentlicht.
Das Album erschien 2006 erneut bei EMI als „Digital Remastered CD“ mit einer zusätzlichen CD mit nachstehendem Bonusmaterial:
Werner Kopal • Rhani Krija • Michael Nass • Wolfgang Niedecken • Sönke Reich • Ulrich Rode • Anne de Wolff ![]() | |
Mario Argandoña • Afro Bauermann • Manfred Boecker • Wolfgang Boecker • Steve Borg • Alexander Büchel • Jan Dix • Rainer Gulich • Sheryl Hackett • Hans Heres • Klaus Heuser • Klaus Hogrefe • Pete King • Wolfgang Klever • Helmut Krumminga • Fritz Kullmann • Bernd Odenthal • Jens Streifling • Hans Wollrath • Jürgen Zöller | |
Studioalben | Wolfgang Niedecken’s BAP rockt andere kölsche Leeder • Affjetaut • Für usszeschnigge! • Vun drinne noh drusse • Zwesche Salzjebäck un Bier • Ahl Männer, aalglatt • Da Capo • X für ’e U • Pik Sibbe • Amerika • Comics & Pin-ups • Tonfilm • Aff un zo • Sonx • Dreimal zehn Jahre • Radio Pandora • Halv su wild • Lebenslänglich |
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Livealben | Bess demnähx • … affrocke!! • Övverall • Live und in Farbe • Volles Programm • Das Märchen vom gezogenen Stecker • Lebenslänglich im Heimathafen Neukölln • Live und deutlich |
Kompilationsalben | Kristallnacht • Wahnsinn – Die Hits von 79–95 • Dreimal zehn Jahre • Die beliebtesten Lieder 1976–2016 |
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