Duke (englisch für „Herzog“) ist das zehnte Studioalbum der britischen Rock-Band Genesis. Es wurde im März 1980 veröffentlicht und erreichte als erstes Genesis-Album den ersten Platz der britischen Album-Charts. Duke vergrößerte zudem die Popularität von Genesis in den USA.
Duke wurde in einer Phase der Neuorientierung von Genesis aufgenommen und veröffentlicht. Tony Banks und Mike Rutherford nahmen im Vorfeld ihre Solo-Alben A Curious Feeling und Smallcreep's Day auf, welche aber nicht sehr erfolgreich waren. Phil Collins hingegen wanderte mit seiner Frau nach Vancouver aus, um seine Ehe, die nicht zuletzt durch seinen Erfolg mit Genesis stark belastet war, zu retten. Collins und seine Frau trennten sich schließlich trotzdem; er kehrte nach Großbritannien zurück und wartete einige Monate, bis Banks und Rutherford ihre Soloarbeiten abgeschlossen hatten. In der Folge schrieb Collins einige sehr persönliche Songs, welche später großenteils auf seinem erfolgreichen Solo-Debüt Face Value veröffentlicht wurden. Zwei dieser Songs – Misunderstanding und Please Don't Ask – fanden hingegen einen Platz auf Duke, und insgesamt war Collins' Beitrag zum Songwriting der Band seit diesem Album sehr viel größer als zuvor.
Durch das Album zieht sich eine Suite, welche aus den Songs Behind the Lines, Duchess, Guide Vocal, Turn It On Again, Duke's Travels and Duke's End besteht. Ursprünglich sollten diese sechs Titel aneinandergereiht auf einer kompletten Album-Seite Platz finden, was den Versuch kennzeichnet, ein zweites Supper's Ready (siehe Foxtrot) zu schaffen. Jedoch entschied sich die Band schließlich dazu, die Suite in sechs einzelne Titel aufzusplitten und über das Album zu verteilen. Durch diesen Zusammenhang gilt das Album unter Kritikern als das organischste Genesis-Werk seit A Trick of the Tail 1976.
Mike Rutherfords Bassspiel ist sehr klar und energievoll, die Gitarre wurde von ihm – wie bei späteren Genesis-Werken üblich – nur spärlich, aber atmosphärisch und effektiv eingesetzt. Collins' Arbeit am Schlagzeug und an der Percussion gilt als sehr gereift, technisch perfekt und dynamisch; anders als in der Folgezeit verwendet er auf Duke kaum synthetische Drums. Banks verzichtet in vielen Songs auf ungewöhnliche Synthesizer-Sounds und konzentriert sich vor allem auf Klavier und E-Piano.
Mit Misunderstanding konnte Genesis einen großen Single-Hit in den USA beitragen, und auch Turn It On Again wurde regelmäßig im Radio gespielt. Duke gilt dort als ihr Durchbruch. Trotz des großen kommerziellen Erfolgs des Albums wird es auch von Kritikern und Progressive-Rock-Fans geschätzt, da es neben geradliniger Popmusik auch viele Elemente des klassischen Progressive Rocks der 1970er-Jahre enthält und somit eine Phase des Übergangs markiert.
Die Gruppe tourte mit dem Album Duke von März bis Juli 1980. Die Setlist umfasste eine ausgewogene Mischung aus allen bisherigen Phasen der Band.
Tony Banks • Mike Rutherford | |||
Phil Collins • Peter Gabriel • Steve Hackett • John Mayhew • Anthony Phillips • John Silver • Chris Stewart • Ray Wilson | |||
Studioalben | From Genesis to Revelation • Trespass • Nursery Cryme • Foxtrot • Selling England by the Pound • The Lamb Lies Down on Broadway • A Trick of the Tail • Wind & Wuthering • … And Then There Were Three … • Duke • Abacab • Genesis • Invisible Touch • We Can’t Dance • … Calling All Stations … | ||
---|---|---|---|
Livealben | Genesis Live • Seconds Out • Three Sides Live • The Way We Walk • Live over Europe 2007 | ||
Kompilationsalben | Archive I – 1967–1975 • Turn It On Again – The Hits • Archive II – 1976–1992 • Platinum Collection | ||
Extended Plays | Spot The Pigeon • 3 × 3 | ||
Singles | I Know What I Like (In Your Wardrobe) • The Carpet Crawlers • A Trick of the Tail • Ripples • Your Own Special Way • Follow You Follow Me • Turn It On Again • Mama • Invisible Touch • Land of Confusion • Throwing It All Away • No Son of Mine • I Can’t Dance • Hold on My Heart
| ||
Diskografie • Auszeichnungen für Musikverkäufe |