Love Beach ist das siebte Studioalbum der britischen Progressive-Rock-Band Emerson, Lake and Palmer, das 1978 veröffentlicht wurde. Es war, bis zum 1992 erschienenen Album Black Moon, das letzte Album der Band mit Originalmaterial, das nur produziert wurde, um vertragliche Verpflichtungen mit der Plattenfirma zu erfüllen. Es wurde von Kritikern wie Fans überwiegend negativ aufgenommen und war auch kommerziell nicht erfolgreich. Mit Platz 55 in den Billboard 200-Charts errang es gerade eben eine Goldene Schallplatte.[1]
Emerson, Lake und Palmer waren 1978 nach den vorangegangenen Erfolgen müde und wollten schöpferisch pausieren, doch ihre Plattenfirma Atlantic Records hatte andere Erwartungen. Zudem schränkte Keith Emersons Drogenkonsum in den späten 1970er Jahren ihn in seinen Fähigkeiten zu arbeiten oder mit anderen Zusammenzuarbeiten ein. Atlantic Records verpflichtete die Band, ein weiteres Album zu produzieren, und die drei Mitglieder wurden dafür in die Compass Point Studios nach Nassau geschickt. Der ebenfalls von der Plattenfirma verpflichtete Peter „Pete“ Sinfield sollte dort in einem engen Zeitrahmen die Texte dazu schreiben. Nach der Ankunft bemerkte er, dass die drei Bandmitglieder kaum noch miteinander sprachen. Er sonderte sich ab, um die Texte in der veranschlagten Zeit schreiben zu können, lediglich für Memoirs of an Officer and a Gentleman benötigte er etwas länger. Nachdem Sinfield seine Texte abgeliefert hatte, reiste er als erster wieder ab. Greg Lake und Carl Palmer taten dasselbe, nachdem sie ihre Beiträge geleistet hatten.
Die originalen Pressungen von Love Beach trugen keinen Produzentenkredit. Produktion und Abmischung des Albums wurde größtenteils von Keith Emerson übernommen. Emerson zufolge wollten alle außer ihm selbst so schnell wie möglich wieder aus der Hölle von Nassau heraus, schlussendlich stellte (schusterte) er das Album alleine fertig und schickte es Atlantic Records.[2][3]
Dieses Album markiert das Ende der erfolgreichen texterischen Zusammenarbeit von Lake und Sinfield, die 1969 mit dem Album In the Court of the Crimson King von King Crimson begann.
Kritiker wie Fans nahmen das Album Love Beach mehrheitlich negativ auf, einige bewerten es als Tiefpunkt von Emerson Lake and Palmers Schaffen, während andere Black Moon und/oder In the Hot Seat dahingehend einordnen. Der Kritiker Michael Bloom schrieb zur Veröffentlichung des Albums im Rolling Stone: „Love Beach ist nicht nur schlecht, sondern geradezu erbärmlich. Abgestanden und voller Langeweile, macht dieses Album das Geschirrspülen im Vergleich dazu zu einem kreativeren Akt“.[4]
Dem gegenüber schrieb Michael M. Faber seinerzeit in der Audio: „Die Titel sind vielseitig, teils auch effektvoll inszeniert, die Arrangement-Ideen reichen vom rockigen Blues (‚The Gabler‘) bis zur witzigen Marsch-Persiflage (‚Honourable Company‘) auf dem Emerson-Synthesizer. Das alles ist nicht mehr überdreht, sondern gradlinig und durchdacht. Daß dabei dennoch keinerlei Zugeständnisse an den Kommerz gemacht wurden, spricht letztlich nur für die Sonderklasse der Band.“[5]
Retrospektiv empfindet Rock Hard-Mitarbeiter Michael Rensen das Album als „Durchhänger“.[6]
Das Album wurde von der Band weder bespielt noch beworben, obwohl sie einmal mit Canario, der Single-Auskopplung, in der TV-Show Old Grey Whistle Test auftraten.
Keith Emerson • Greg Lake • Carl Palmer | |
Studioalben | Emerson, Lake & Palmer • Tarkus • Trilogy • Brain Salad Surgery • Works Volume I • Works Volume II • Love Beach • Black Moon • In the Hot Seat |
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Livealben | Pictures at an Exhibition • Welcome Back My Friends to the Show That Never Ends • Emerson, Lake & Palmer in Concert • Works Live • Live at the Royal Albert Hall • Live in Poland • Live at the Isle of Wight Festival 1970 • High Voltage Festival • Live at the Mar Y Sol Festival ’72 • Live at Nassau Coliseum ’78 • Live in Montreal 1977 |
Kompilationsalben | The Best of Emerson, Lake & Palmer • The Atlantic Years • The Return of the Manticore • Then & Now • Fanfare for the Common Man • The Manticore Vaults • Best of the Bootlegs • The Ultimate Collection • The Essential • From the Beginning • A Time and a Place |
Remixalben | Re-Works |
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