Meddle ist das sechste Studioalbum der englischen Rockband Pink Floyd, das am 30. Oktober 1971 in den USA und am 5. November 1971 in Europa veröffentlicht wurde. Es markiert den Übergang der Band vom psychedelischen Rock zum Artrock bzw. Progressive Rock. Das Album schneidet kommerziell gesehen schlechter ab als der Vorgänger Atom Heart Mother, wird aber von der Gruppe selbst und den meisten Fachleuten als stilistisch wichtiger erachtet.[2]
Meddle gilt als musikalisch geschlossener verglichen mit dem Vorgängeralbum Atom Heart Mother, auch wenn sich die einzelnen Titel stilistisch sehr unterscheiden. Es enthält einige Motive, die in den späteren Alben The Dark Side of the Moon und Wish You Were Here wieder auftauchen, wie das Windgeräusch beim Übergang vom ersten zum zweiten Stück. Nach Ansicht vieler Kritiker haben sich Pink Floyd mit Meddle endgültig von Syd Barrett emanzipiert und ihren programmatischen Stil gefunden, der die Grundlage für die beiden Erfolgsalben The Dark Side of the Moon und Wish You Were Here bildet.[3]
Während es bei den Vorgängeralben noch üblich war, dass einzelne Mitglieder der Gruppe alleine ein Lied schrieben, änderte sich das bei Meddle. San Tropez ist das einzige Stück, das nur noch eine Person als Urheber trägt. Das lag laut Schlagzeuger Mason daran, dass sie festgestellt hatten, dass die Lieder, die von der gesamten Band geschrieben wurden, meist die besten waren.[4]
Auffallend gegenüber den Vorgängeralben ist der wachsende Einfluss von Gitarrist David Gilmour, der die meisten Stücke singt. Die Harmonik des Albums ist in A Pillow of Winds, Echoes und San Tropez ausgefeilter und der psychedelisch-experimentelle Anteil wird gegenüber den Vorgängeralben sparsamer eingesetzt. Die Klangexperimente im Mittelteil von Echoes verweisen auf die Vorgängeralben A Saucerful of Secrets und Ummagumma.
Den Auftakt von Meddle bildet One of These Days, welches mit Windrauschen beginnt. Ab Minute 0:35 setzen nacheinander zwei E-Bässe ein, die von Roger Waters und David Gilmour gespielt und über ein Binson Echorec verzerrt werden. Der einzige Text des Stücks, gesprochen im Mittelteil von Nick Mason und stark verlangsamt und verfremdet, lautet “One of these days I’m going to cut you into little pieces” (dt.: „Eines Tages werde ich dich in kleine Stücke zerschneiden“).
Das zweite Stück A Pillow of Winds ist im Gegensatz zu One of these Days sehr ruhig. Den Gesang übernimmt Gilmour, während er durch zahlreiche Gitarren einen Klangteppich erzeugt.
Das dritte Stück Fearless ist etwas lebhafter als A Pillow of Winds und beinhaltet neben Gilmours Gesangsparts auch Fangesänge des Stückes You’ll Never Walk Alone, interpretiert von Fans des Fußballvereins FC Liverpool.
Das schwungvolle San Tropez hat Ähnlichkeiten mit dem Gypsy-Jazz der 1920er und 1930er Jahre, wie ihn Joe Venuti, Stéphane Grappelli und Django Reinhardt erfanden.
Über die gesamte Länge des letzten Stücks der A-Seite Seamus, einem Blues, legte Pink Floyd Aufnahmen vom Jaulen und Bellen des namengebenden Hundes, der dem Gitarristen Steve Marriott gehörte.[5]
Das letzte Stück des Albums ist Echoes und nimmt mit 23:31 Minuten die gesamte B-Seite von Meddle ein. Es beginnt mit einem echolotähnlichen Ton, den Richard Wright über einen Leslie-Lautsprecher verfremdet auf einem Flügel spielt. Dadurch bekommt der Ton, ein dreigestrichenes h, einen Tremolo-Effekt, der zuvor schon von den Beatles benutzt wurde. Meddle endet, wie es angefangen hat, mit Windgeräuschen.
Viele Kritiker behaupten, dass Pink Floyd durch Echoes endgültig ihren Stil gefunden hat.[5][2]
Meddle wurde zuerst am 30. Oktober 1971 in den USA und sechs Tage später, am 5. November 1971, in Europa veröffentlicht.[5] Das Album wurde 1992, 2008 und 2011 auf CD remastert und 2014 sowie 2016 neu auf Vinyl aufgelegt.[6] Die Kompilation Echoes: The Best of Pink Floyd von 2001 wurde nach dem Lied Echoes benannt.
A-Seite
B-Seite
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Wochen |
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![]() | 11 (11 Wo.) | 11 |
![]() | 69 (1 Wo.) | 1 |
![]() | 76 (2 Wo.) | 2 |
![]() | 3 (85 Wo.) | 85 |
![]() | 70 (74 Wo.) | 74 |
Land/Region | Auszeichnungen für Musikverkäufe (Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe) |
Verkäufe |
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250.000 |
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Insgesamt | ![]() ![]() |
2.600.000 |
Hauptartikel: Pink Floyd/Auszeichnungen für Musikverkäufe
Syd Barrett • David Gilmour • Nick Mason • Roger Waters • Richard Wright | |
Studioalben | The Piper at the Gates of Dawn • A Saucerful of Secrets • Ummagumma • Atom Heart Mother • Meddle • The Dark Side of the Moon • Wish You Were Here • Animals • The Wall • The Final Cut • A Momentary Lapse of Reason • The Division Bell • The Endless River |
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Livealben | Ummagumma • Delicate Sound of Thunder • Pulse • Is There Anybody Out There? The Wall Live 1980–81 |
Kompilationsalben | Relics • A Collection of Great Dance Songs • Works • Echoes: The Best of Pink Floyd • A Foot in the Door (The Best of Pink Floyd) |
Soundtracks | The Committee • Tonite Lets All Make Love in London • Soundtrack from the Film More • Zabriskie Point • Obscured by Clouds |
Videoalben | Live at Pompeii • The Wall • Delicate Sound of Thunder • Pulse |
Singles | Arnold Layne • See Emily Play • Flaming • Apples and Oranges • It Would Be So Nice • Let There Be More Light • Point Me at the Sky • The Nile Song • One of These Days • Fearless • Free Four • Money • Us and Them / Time • Have a Cigar • Another Brick in the Wall (Part II) • Comfortably Numb • Run Like Hell • When the Tigers Broke Free • Not Now John • Learning to Fly • On the Turning Away • One Slip • Take It Back • High Hopes • Wish You Were Here (live) • Louder than Words • Hey, Hey, Rise Up! |
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