Vivica Genaux (* 10. Juli 1969 in Fairbanks (Alaska)) ist eine US-amerikanische Opern- und Konzertsängerin, die für ihre virtuosen Interpretationen als Koloratur-Mezzosopran berühmt ist.
Vivica Genaux (2010)
Leben
Vivica Genaux ist das jüngste Kind eines gebürtigen Belgiers[1] und einer in Mexiko geborenen[2] deutschstämmigen Mutter;[3] ihre Großmutter (mütterlicherseits) stammte aus Leipzig.[1] Ihr Vater war Professor für Biochemie, die Mutter Gymnasiallehrerin. Vivica wuchs in Fairbanks im US-Bundesstaat Alaska auf, sowie in Japan, Texas und Belgien.[1]
Sie lernte zunächst Violine und erhielt ihren ersten Gesangsunterricht mit 13 Jahren bei Dorothy Dow in Galveston (Texas).[1][4] In einer Schulaufführung trat sie als Eliza Doolittle in dem Musical My Fair Lady auf und beschloss Sängerin zu werden.[1]
Trotzdem studierte sie ab 1987 zuerst Biologie an der University of Rochester und nahm weiterhin nebenher Gesangsunterricht. An der Indiana University war sie Schülerin von Nicola Rossi-Lemeni und Virginia Zeani, später in Pittsburgh bei Claudia Pinza (Tochter von Ezio Pinza).[1]
Ihre Operndebüt hatte sie 1994 als Isabella in Rossinis L’italiana in Algeri an der Florentine Opera in Milwaukee.[5]
1997 sang sie zum ersten Mal an der New Yorker Metropolitan Opera, als Rosina in Il barbiere di Siviglia. Andere Rossini-Rollen, die sie an internationalen Theatern oder konzertant gesungen hat, sind die Angelina in La Cenerentola, Malcolm in La donna del lago, Falliero in Bianca e Falliero (2008) und Arsace in Semiramide (2015).
Besonders bekannt ist Vivica Genaux als brillante Interpretin des Barockrepertoires. Den internationalen Durchbruch hatte sie 2002 mit der CD Arias for Farinelli mit René Jacobs, ein Porträt des berühmten Kastraten Farinelli, wo sie ihre erstaunliche Virtuosität zeigen konnte. Die CD war ein Bestseller und wurde für den Grammy nominiert. 2010 sang sie zum ersten Mal bei den Salzburger Festspielen.[5]
Genaux sang in zahlreichen Opern von Georg Friedrich Händel und Antonio Vivaldi und liebt ganz besonders die Musik von Johann Adolf Hasse, für den sie sich immer wieder, sowohl in Aufführungen, als auch auf CD eingesetzt hat.[6]
2017 sang sie die Rolle des Piramo in Hasses Piramo e Tisbe in Budapest, Wien und Valencia, zusammen mit dem Ensemble Europa Galante unter Fabio Biondi; 2018 in der Pinchgut Opera in Sidney die Rolle der Mandane in Hasses Artaserse; im Theater an der Wien sang sie am 29. Januar 2020 die Titelrolle in Hasses Irene.[6]
Zu ihrem Repertoire gehören die Titelrollen in Händels Giulio Cesare, Tamerlano und Rodrigo, Ruggiero in Alcina, Lepido in Lucio Cornelio Silla, Emilia in Vivaldis Catone in Utica, Dido in Henry PurcellsDido and Aeneas, und Trasimede in Riccardo BroschisMerope.[6]
Hommage a Vivaldi - Sacred Works (Motetten „In turbato mare irato“ RV 627 und „Sum in medio tempestatum“ RV 632 u.a.), mit Wiener Kammerchor, Bach Consort Wien, Rubén Dubrovsky. Sony, 2018
Baroque Gender Stories (Musik von Händel, Vivaldi, Galuppi, Hasse, Lampugnani, Wagenseil, Porpora, Traetta), mit Lawrence Zazzo, Lautten Compagney, Wolfgang Katschner. Sony, 2019
Gesamtaufnahmen
(in Klammern nach Titel erscheint Rolle von Vivica Genaux)
Gaetano Donizetti: Alahor in Granata (als Muley Hassem), mit Patrizia Pace, Juan Diego Florez, Simone Alaimo u.a., Orquesta Ciudad de Granada, Josep Pons (Weltersteinspielung, Live-Aufnahme). 1999
Georg Friedrich Händel: Arminio (Titelrolle), mit Geraldine McGreevy, Dominique Labelle, Manuela Custer u.a. Il complesso barocco, Alan Curtis (Weltersteinspielung). Virgin Veritas, 2001
Alessandro Scarlatti: La Santissima Trinità (als Teologia), mit Véronique Gens, Roberta Invernizzi, Richard Croft u.a., Europa Galante, Fabio Biondi. Erato, 2004
Antonio Vivaldi: Bajazet (als Irene), mit Patrizia Ciofi, Elina Garanca, Marijana Mijanovic u.a., Europa Galante, Fabio Biondi. Virgin Classics, 2005
Johann Adolph Hasse: Sanctus Petrus et Sancta Maria Magdalena, mit Kirsten Blaise, Heidrun Kordes u.a., Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Michael Hofstetter. Oehms Classics, 2010
Antonio Vivaldi: L’oracolo in Messenia overo La Merope (als Epitide), mit Julia Lezhneva, Romina Basso, Ann Hallenberg u.a., Europa Galante, Fabio Biondi. Erato, 2012
Johann Adolph Hasse: Marc’Antonio e Cleopatra (als Marc’Antonio), mit Francesca Lombardi Mazzulli, Le Musiche Nove, Claudio Osele. Deutsche Harmonia Mundi, 2013
Vincenzo Bellini: I Capuleti e i Montecchi (als Romeo), mit Valentina Farcas u.a., Europa Galante, Fabio Biondi. Glossa, 2015
Giacomo Meyerbeer: Emma di Resburgo, mit Simone Kermes ua. Wiener Singakademie, modern times 1800, Andreas Stoehr. ORF 1 / Newplay Classical Recordings (Live), 2015
Georg Friedrich Händel: Lucio Cornelio Silla (als Lepido), mit Sonia Prina, Sunhae Im, Roberta Invernizzi u.a., Europa Galante, Fabio Biondi. Glossa, 2017
Georg Friedrich Händel: Serse (als Arsamene), mit Franco Fagioli, Inga Kalna, Francesca Aspromonte u.a., Il pomo d’oro, Maxim Emelyanychev. Deutsche Grammophon, 2018
19,58–20,15 min und 21,40–21,50 min im Interview mit Vivica Genaux in Mexiko auf Youtube (italienisch mit spanischen Untertiteln; Abruf am 20. August 2020)
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