Enya/ɛnʲə/ (* 17. Mai 1961 als Eithne Pádraigín Ní Bhraonáin/ɛnʲə ˈpˠɑːd̺.ɾˠɪɡʲiːnʲ nʲiː vɾˠiːn̪ˠaːn/ in Gaoth Dobhair, County Donegal) ist eine irische New-Age-Musikerin, Sängerin und Songwriterin.
Dieser Artikel behandelt die Musikerin. Zum Asteroid des Hauptgürtels siehe (6433) Enya.
Enya, 2022
Leben
Enya ist das sechste der neun Kinder von Leo und Maire (genannt Baba) Brennan. Die Schreibweise Enya beruht auf der Anglisierung des häufigen irischen Vornamens Eithne, also seiner Angleichung an die englische Phonographie bei unveränderter Aussprache. Er bedeutet „kleines Feuer“. Sie hat vier Schwestern, darunter Sängerin Moya, und vier Brüder, darunter Sänger Pól. Ihre Kindheit verbrachte sie in Gaoth Dobhair. Bis zum Alter von drei Jahren wuchs Enya in einer rein irischsprachigen Umgebung auf.
Mit elf Jahren begann sie gemeinsam mit ihren Schwestern in einem Kloster Klavier zu spielen, hauptsächlich klassische Musik. Im Alter von 11 bis 17 Jahren besuchte sie eine von Loretoschwestern betriebene katholische Schule in Milford.[1] Nach dem Ende der schulischen Ausbildung trat sie der Band ihrer Familie bei, Clannad. 1982 verließ sie die Gruppe gemeinsam mit Nicky Ryan, dem damaligen Produzenten der Band, und lebte fortan mit ihm und seiner Frau Roma in einem Haus in Artane, nördlich von Dublin. Seit 1997 lebt Enya in Dublin in Manderley Castle, benannt nach dem Schloss in ihrem Lieblingsfilm Rebecca. Sie gibt nur selten Interviews.
Musik
1982–1997
Bei Clannad spielte Enya mit drei Geschwistern und ihren beiden Onkeln. Nach dem Verlassen der Band startete sie Mitte der 1980er Jahre ihre Solokarriere. Die Texte für Enyas Titel werden von Roma Ryan geschrieben, für die Produktion ist deren Mann Nicky Ryan verantwortlich. Im Jahr 1987 veröffentlichte sie ihr Debütalbum Enya, das Platz 69 in den UK-Charts erreichte. Das Album war der Soundtrack zur BBC-Serie The Celts.[2] Im September 1988 erschien die Single Orinoco Flow, mit der ihr der internationale Durchbruch gelang. Im Oktober 1988 veröffentlichte Enya ihr zweites Studioalbum Watermark, welches ein großer Erfolg wurde und sich weltweit über vier Millionen Mal verkaufte. Enya promotete das Album weltweit mit Interviews und Fernsehauftritten. Mit Evening Falls, Storms in Africa und Exile folgten weitere Singles. Daraufhin begann sie mit Arbeiten an ihrem dritten Studioalbum. Im Oktober 1991 wurde daraus die Leadsingle Caribbean Blue veröffentlicht. Im November erschien das Album unter dem Namen Shepherd Moons. Es verkaufte sich weltweit über 13 Millionen Mal.[3] Als Singles folgten How Can I Keep from Singing, Book of Days und Marble Halls. Im Jahr 1992 wurde ihr Debütalbum als The Celts wiederveröffentlicht. Enyas viertes Studioalbum The Memory of Trees wurde am 20. November 1995 veröffentlicht. Am selben Tag wurde Anywhere Is als erste Single ausgekoppelt. Am 22. November 1996 folgte mit On my Way Home die zweite und letzte Single. Im Jahr 1997 veröffentlichte sie ihr erstes Greatest-Hits-Album Paint the Sky with Stars. Im selben Jahr erschien die Single Only If.
1997–2015
Im Jahr 1998 begann Enya mit den Arbeiten an ihrem fünften Studioalbum. Es wurde unter dem Titel A Day Without Rain im November 2000 veröffentlicht.[4]
Die Single Only Time, die im Spielfilm Sweet November zur musikalischen Untermalung einer Schlüsselszene verwendet wird, war zunächst wenig erfolgreich. International bekannt wurde der Titel durch die Terroranschläge am 11. September 2001, als er zur musikalischen Untermalung der Fernsehübertragung verwendet wurde. Dadurch erreichte Only Time die Top10 der US-Billboard-Charts, während das Album ebenfalls wieder in die Charts einstieg und bis auf Platz2 kletterte. Auch in Deutschland löste das eine erneute Nachfrage nach dem Stück aus, so dass Only Time einen Wiedereinstieg auf Platz1 der deutschen Singlecharts schaffte. Nur wenige Wochen später belegte auch das Album A Day Without Rain die Spitze der Hitparade. Nicht annähernd diesen Erfolg hatten Single und Album jedoch in anderen wichtigen Märkten wie im Vereinigten Königreich, Frankreich oder Australien. Enya erhielt 2001 den Echo für die erfolgreichste internationale Single auf dem deutschen Markt und eine weitere Nominierung für das erfolgreichste Album. Die Einnahmen durch das Lied spendete Enya den Hinterbliebenen der Anschlagsopfer und den New Yorker Feuerwehrleuten.[5]
Im Januar 2002 veröffentlichte sie May It Be, das Titellied des ersten Teils der Filmreihe Der Herr der Ringe. Während die Single in Großbritannien knapp die Top50 erreichte, setzte sich ihre neue Popularität in Deutschland fort: May It Be stieg direkt auf Platz1 der deutschen Singlecharts ein. Das Stück wurde auch für einen Oscar nominiert. 2005 veröffentlichte Enya ihr Album Amarantine, auf dem zum ersten Mal die von Roma Ryan entwickelte Sprache Loxian zum Einsatz kam. Im Jahr 2008 erschien ihr siebtes Studioalbum And Winter Came,[6] im November 2009 The Very Best Of, eine Kompilation ihrer größten Erfolge.
2015
Im Jahr 2012 begann Enya mit den Arbeiten an ihrem achten Studioalbum Dark Sky Island.[7] Die Lead-Single Echoes in Rain wurde im Oktober 2015 veröffentlicht;[8] das Album folgte am 20.November des Jahres mit siebenjährigem Abstand zum Vorgänger. Musikalisch näherte sie sich damit wieder an ihr erstes Album Watermark an.[9]
Trivia
Ihr Instrumentalstück Boadicea wurde in zwei Nummer-eins-Hits als Sample prägnant eingesetzt: In Ready or Not von den Fugees (1996) und in I Don’t Wanna Know von Mario Winans featuring P. Diddy und Enya (2004). Boadicea wurde auch für den Titel Secret Love von Magnetic Pulstar verwendet und ist im Soundtrack des Films Schlafwandler zu hören. Das Lied Orinoco Flow aus dem Album Watermark (1988) ist wegen des Refrains „Sail Away“ und der kreuzfahrttypischen Verse „Let me sail, let me sail, let the Orinoco flow […] From Bissau to Palau in the shade of Avalon. From Fiji to Tiree and the isles of Ebony. From Peru to Cebu, feel the power of Babylon. From Bali to Cali, far beneath the Coral Sea“ die Schiffsauslaufmelodie der AIDA-Flotte, die jedoch auf Wunsch der Sängerin nur in einer Cover-Version verwendet werden darf.[10]
Die Titel Caribbean Blue[11] und Only Time wurden in der Marvel-Comic-Verfilmung Deadpool 2 verwendet. Marvel nutzte als Produzent die Titel als Kontrast zum Film, denn es sind in beiden Fällen Kampfszenen. Caribbean Blue wird im Super-Duper-Cut verwendet, als Deadpool in einem Badehaus asiatische Bösewichter ausschaltet, Only Time hingegen bei dem Kampf von Juggernaut, als er den Konvoi zerstört.[12]
Die Musikvideos von Enya weisen ausgeprägte Naturverbundenheit, einen starken Bezug zum Meer und ein antiquiert-romantisches Faible auf. So kleiden sich in einigen Videos (im Besonderen jene, die in den 1980ern und Anfang der 1990er Jahre entstanden sind) Darsteller wie Enya selbst in einer Mode, wie sie zur viktorianischen Zeit üblich war. Generell weisen ihre Videos ein langsames Tempo auf, mitunter auch Zeitlupeneffekte.
Erstveröffentlichung: 7. November 2008 Verkäufe: + 2.100.000
2015
Dark Sky Island
DE3
Gold
(23 Wo.)DE
AT6 (12 Wo.)AT
CH2
Gold
(21 Wo.)CH
UK4
Gold
(19 Wo.)UK
US8 (9 Wo.)US
IE7 (9 Wo.)IE
Erstveröffentlichung: 20. November 2015 Verkäufe: + 903.000[19]
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Fernsehauftritte
Enya trat 1997 in der ARD-Sendung Die José Carreras Gala 1997 mit der Single Only If auf und nahm dort auch einen Preis entgegen. Des Weiteren war sie im Januar 2001 in der österreichischen Talkshow Vera zu Gast und präsentierte dort ihr neues Album. Am 21. Januar 2006 präsentierte sie in Karlsruhe in der ARD-Samstagabendshow Verstehen Sie Spaß? ihre Single Amarantine. Daneben hatte sie mit Orinoco Flow und Book of Days auch Auftritte bei Top of the Pops. Am 31. Januar 2009 trat Enya in Salzburg in der ZDF-Sendung Willkommen bei Carmen Nebel mit dem Titel My! My! Time Flies! auf.
Mit Anywhere Is trat sie im Dezember 1995 auch vor Papst Johannes Paul II. im Vatikan auf.[20]
Auszeichnungen
1992: Grammy Award für das Album Shepherd Moons in der Kategorie „Best New Age Album“
1996: Grammy Award für das Album The Memory of Trees in der Kategorie „Best New Age Album“
1997: Der Asteroid (6433) Enya wurde nach ihr benannt.
2002: Grammy Award für das Album A Day Without Rain in der Kategorie „Best New Age Album“
2002: Echo für Only Time
2006: World Music Award in der Kategorie World’s Best-Selling Irish Act
2007: Grammy Award für das Album Amarantine in der Kategorie Best New Age Album
2007: Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der National University of Galway[21]
2007: Ehrendoktorwürde („Doctor of Letters“) der University of Ulster[22]
Literatur
Chilly Gonzales:Chilly Gonzales über Enya (=KiWi Musikbibliothek. Band10). 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00013-9 (85S., englisch: Enya. Übersetzt von Sophie Passmann).
Weblinks
Commons: Enya– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
UU Honours Musician Enya.(Nicht mehr online verfügbar.)news.ulster.ac.uk,11.Juli 2007,archiviertvomOriginalam24.Februar 2015;abgerufen am 13.Dezember 2012(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.ulster.ac.uk
Yessica Flores:Enya en la música.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Esmas Musicas.4.April 2013,archiviertvomOriginalam4.März 2016;abgerufen am 13.März 2016(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.esmas.com
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