Rock of the Westies ist das zehnte Studioalbum des britischen Sängers und Komponisten Elton John.
Der Name des Albums ist ein Wortspiel von John. Er änderte die im Amerikanischen gängige Redewendung „West of the Rockies“ („westlich der Rocky Mountains“) in Rock of the Westies („Rockmusik der Westies“), wobei „Westie“ unter anderem als Spitzname der Hunderasse West Highland White Terrier oder für zwielichtige Personen verwendet wird.[1]
Wie schon Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy startete Rock of the Westies in den US Billboard 200 Charts auf Platz 1. Dies waren die beiden einzigen Alben, denen dies zu jener Zeit gelang. In Johns Heimat Großbritannien war es weniger erfolgreich und erreichte lediglich Platz 5 in den UK-Albumcharts.
Rock of the Westies enthielt die US-Nummer-eins-Single Island Girl (UK Platz 14), die bereits vor dem Album veröffentlicht wurde. John erwähnte damals in einem Radiointerview, dass er anstelle von Island Girl lieber Dan Dare (Pilot of the Future) als erste Single veröffentlicht hätte. Er war der Ansicht, es hätte mehr kommerzielles Potential. Jedoch konnte er sich gegenüber dem Produzenten nicht durchsetzen. Dan Dare wurde niemals als Single veröffentlicht, während Island Girl ein Hit wurde.
Vor den Aufnahmen von Rock of the Westies änderte John die Besetzung der Elton John Band. Im April 1975 hatte er sich von Schlagzeuger Nigel Olsson und Bassist Dee Murray getrennt. An ihrer Stelle kamen Schlagzeuger Roger Pope, ein alter Freund von John, mit dem er bereits für Empty Sky, Tumbleweed Connection und Madman Across the Water zusammenarbeitete und der auch in Kiki Dees Tour-Band spielte, sowie der amerikanische Bassist Kenny Passarelli, der vorher bei Stephen Stills und als Originalmitglied bei Joe Walshs Band Barnstorm war. Ebenfalls aufgenommen wurde Caleb Quaye, ein weiterer alter Freund von John aus seinen früheren DJM-Tagen. Wie Pope hatte Quaye auch schon an Empty Sky und Tumbleweed Connection mitgearbeitet. Neu holte sich John den Keyboarder James Newton-Howard. Als Stammmitglieder der Band waren somit nur noch Davey Johnstone und Ray Cooper übrig.
Der Titel Hard Luck Story war bereits durch Kiki Dee aufgenommen und ein Jahr vor der Aufnahme für Rock of the Westies veröffentlicht worden. Zusammen mit Don’t Go Breaking My Heart werden als Komponist Ann Orson/Carte Blanche genannt, was ein Pseudonym für das Duo John/Taupin ist. Ann Orson ist ferner als Name einer Begleitstimme genannt. Ebenfalls als Begleitstimme ist Labelle für den Eröffnungstitel Medley: Yell Help/Wednesday Night/Ugly zu hören.
John veröffentlichte sein Album am Vortag der Abschlusskonzerte seiner West of the Rockies Tour während der "Elton John Week" in Los Angeles.
Außerhalb der USA und Kanada war dies das letzte Studioalbum, das von John durch DJM Records veröffentlicht wurde, bevor er dies durch sein eigenes Label, The Rocket Record Company, machen ließ.
Der Titel Street Kids wurde 2008 im Video Spiel Grand Theft Auto IV verwendet.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erhielt Rock of the Westies in Deutschland in namhaften Medien durchaus gute Kritiken. Dennoch war die Beachtung eher zurückhaltend, möglicherweise auch, weil es nur ein halbes Jahr nach dem herausragenden Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy erschien. Aus heutiger Sicht stellt es wohl das einzige, durchgängige Rockalbum von Elton John dar.
Robert Christgau wertete das Album als Nummer 7 seiner Beste-Alben-Liste des Jahres 1975.[2]
Alle Titel wurden von Elton John und Bernie Taupin komponiert und getextet, sofern kein anderer Hinweis gegeben wird. “Ann Orson/Carte Blanche” ist ein Pseudonym von John und Taupin.
Titel | A-Seite |
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„Sugar on the floor“ | Island Girl (US/UK) |
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Wochen |
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33 (4 Wo.) | 4 |
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5 (12 Wo.) | 12 |
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1 (26 Wo.) | 26 |
Year | Single | Chart | Platzierung[3] |
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1975 | Island Girl | USA | 1 |
1975 | Island Girl | Großbritannien | 14 |
1975 | Island Girl | Deutschland | 42 |
1976 | Grow Some Funk of Your Own | USA | 14 |
1976 | Grow Some Funk of Your Own | Großbritannien | 51 |
Land/Region | Auszeichnungen für Musikverkäufe (Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe) |
Verkäufe |
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100.000 |
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Insgesamt | ![]() ![]() |
1.200.000 |
Hauptartikel: Elton John/Auszeichnungen für Musikverkäufe
Studioalben | Empty Sky • Elton John • Tumbleweed Connection • Madman Across the Water • Honky Château • Don’t Shoot Me I’m Only the Piano Player • Goodbye Yellow Brick Road • Caribou • Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy • Rock of the Westies • Blue Moves • A Single Man • Victim of Love • 21 at 33 • The Fox • Jump Up! • Too Low for Zero • Breaking Hearts • Ice on Fire • Leather Jackets • Reg Strikes Back • Sleeping with the Past • The One • Duets • Made in England • The Big Picture • Songs from the West Coast • Peachtree Road • The Captain & the Kid • The Union • The Diving Board • Wonderful Crazy Night • Regimental Sgt. Zippo • The Lockdown Sessions |
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Livealben | 17-11-70 • Here and There • Live in Australia with the Melbourne Symphony Orchestra • One Night Only – The Greatest Hits |
Kompilationsalben | Greatest Hits • Elton John’s Greatest Hits Volume II • Lady Samantha • The Very Best of Elton John • Your Songs • Elton John’s Greatest Hits Volume III, 1979–1987 • The Very Best of Elton John • To Be Continued … • Love Songs • Greatest Hits 1970–2002 • Rocket Man – The Definitive Hits • Diamonds |
Remixalben | Good Morning to the Night |
Soundtracks | Friends • The Lion King • Elton John and Tim Rice’s Aida • The Road to El Dorado |
Singles | Border Song (1970) • Your Song (1971) • Tiny Dancer (1972) • Rocket Man (1972) • Crocodile Rock (1972) • Candle in the Wind (1974/1997) • The Bitch Is Back (1974) • Lucy in the Sky with Diamonds (1974) • Philadelphia Freedom (1975) • Someone Saved My Life Tonight (1975) • Pinball Wizard (1976) • Don’t Go Breaking My Heart (1976) • Sorry Seems to Be the Hardest Word (1976) • Ego (1978) • I Saw Her Standing There (1981) • Empty Garden (1982) • I Guess That’s Why They Call It the Blues (1983) • I’m Still Standing (1983) • Nikita (1985) • Runaway Train (1992) • Can You Feel the Love Tonight (1994) • Circle of Life (1994) • Cold Heart (Pnau Remix) (2021) • Merry Christmas (2021) |
Tourneen | Elton John 1970 World Tour • North American Tour 1974 • West of the Rockies Tour 1975 • Louder Than Concorde Tour 1976 • A Single Man Tour 1979 • 1980 World Tour • Clapton-Knopfler-Tour 1988 • Eric Clapton World Tour 1992 • Face to Face 1994 • Face to Face 1995 • Elton John Tour 2010 |
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