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Die Tuba (lateinisch für „Rohr, Röhre“; Mehrzahl Tuben oder Tubas[1]) ist das tiefste aller Blechblasinstrumente. Sie hat ein nach oben gerichtetes Schallstück, besitzt ein Bechermundstück, drei bis sieben Ventile und zählt infolge ihrer weiten Mensur und des entsprechend stark konisch verlaufenden, im Allgemeinen aus Messing gefertigten, Rohrs zur Familie der Bügelhörner.

Tuba
englisch, italienisch, französisch tuba
Historische (um 1900) und moderne (2004) F-Tuba
Klassifikation Aerophon
Blechblasinstrument
Tonumfang
Vorlage:Infobox Musikinstrument/Wartung/Parameter Klangbeispiel fehlt
Verwandte Instrumente

Ophikleide, Baritonhorn, Tenorhorn, Euphonium

Musiker
Liste von Tubisten

Geschichte


„Tuba“ war im Römischen Reich die Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Messing oder Bronze. Es besaß die Form einer geraden, langgestreckten Röhre mit schmalem Schallbecher, ähnlich einer Fanfare, und entsprach wahrscheinlich der griechischen Salpinx.

Moritz-Wieprecht-Basstuba in F, 1835
Moritz-Wieprecht-Basstuba in F, 1835

Heute versteht man unter einer Tuba das Bassinstrument der Familie der Bügelhörner. Die ersten Tuben wurden in Berlin um 1835 kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik entwickelt. Wilhelm Wieprecht und Carl Wilhelm Moritz erhielten in diesem Jahr ein Patent auf eine Basstuba in F mit fünf Ventilen.[2] Die Kontrabasstuba in B und C wurde 1845 von Václav František Červený entwickelt und 1846 patentiert.[3]

Dank ihres vorteilhafteren Klangs und der präziseren Intonation ersetzte dieses Instrument in Orchestern schon bald ihre Vorläufer, den Serpent beziehungsweise das Basshorn und die Ophikleide.

Im Orchester werden Basstuba und Kontrabasstuba gleichermaßen verwendet. Die Tuba ist im Orchester meistens einfach, seltener auch zweifach besetzt. Ob eine Partie mit der Bass- oder Kontrabasstuba gespielt wird, entscheidet meist der Tubist selbst anhand von Gesichtspunkten wie etwa der geforderten Tonlage, Lautstärke oder Klangfarbe, dem Wunsch des Dirigenten, der Raumakustik und ähnlichem. Einige Komponisten wie etwa Richard Wagner schreiben die Bauform jedoch vor. Ein Orchestertubist muss im deutschsprachigen Raum beide Bauformen virtuos beherrschen. In den skandinavischen Ländern, in England, Frankreich und weiten Teilen Amerikas sowie in Australien wird hauptsächlich die Kontrabasstuba in C verwendet. Die Alternative zur Basstuba in F bildet in diesen Ländern eine Es-Tuba.

Im Blasorchester sowohl volkstümlicher als auch sinfonischer Prägung (Concert Band) werden meist mindestens zwei Tuben besetzt. Wenn diese nicht unisono spielen, befinden sie sich in der Regel in der Oktave zueinander.

Im Jazz nahm die Tuba bis etwa 1925 die Bassrolle wahr, bevor sie vom Kontrabass abgelöst wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte sie im Amateur-Dixieland ein Comeback.[4]


Technik und Stimmungen


Kontrabasstuba in B
Kontrabasstuba in B

Das Hauptmerkmal der Tuba ist die starke Erweiterung des Rohrs (weite Mensur) in einem Verhältnis von bis zu 1:20 vom Mundstück bis zum Schallstück des Instrumentes.

Im Sitzen ruht die Tuba auf den Oberschenkeln des Bläsers, bei kleineren Tubisten mit besonders großen Instrumenten auch auf dem Stuhl selbst. Zum Spiel im Stand ist ein spezieller Ständer, ein Schultergurt oder ein Tubagürtel (Tubabelt) erforderlich. Der Trichter weist in der Regel nach oben und meist leicht nach links bei Ausführung mit Drehventilen, bzw. nach rechts bei Ausführung mit Périnet-Ventilen (vom Spieler aus gesehen).

Die Finger der rechten Hand liegen auf den ersten drei bis fünf Ventilen. Mit der linken Hand wird das Instrument gestützt und je nach Konstruktion werden bis zu drei weitere Ventile, die der besseren Intonation dienen, gedrückt.

Die Tuba wird mit einem Kesselmundstück gespielt.

Die Naturtöne der B-Tuba sind:

B2 – B1 – F – B – d – f – (as) – b – c1 – d1 – (e1) – f1 usw.

Es-Tuba:

Es1 – Es – B – es – g – b – (des1) – es1 – f1 – g1 – (a1) – b1 usw.

F-Tuba:

F1 – F – c – f – a – c1 – (es1) – f1 – g1 – a1 – (h1) – c2 usw.

Die in Klammern genannten Töne sind nur bedingt verwendbar, da sie deutlich von den entsprechenden gleichstufig gestimmten Tönen abweichen.

Der Grundton oder tiefste Naturton wird auch als „Pedalton“ bezeichnet. Dieser ist nur deshalb auf der Tuba intonierbar, da sie eine weite Mensur aufweist. In der Praxis benötigt der Spieler sehr viel Luft und seine Atemstütze, um die stehende Welle des Grundtons in der Tuba anzuregen.

Die Tuba besitzt einen nutzbaren Tonumfang von mehr als vier Oktaven.

Die Notationsweise ist im internationalen Vergleich nicht einheitlich: In Deutschland, Italien und England wird klingend (also nicht transponierend) im Bassschlüssel notiert. In Frankreich, Belgien und den Niederlanden wird transponierend im Bassschlüssel notiert (Basstuba in F klingt eine Quinte tiefer als notiert). In der Schweiz wird transponierend im Violinschlüssel notiert (Basstuba in F klingt eine Oktave plus Quinte tiefer als notiert).[5]


Bauformen


„Kaiserbass“
„Kaiserbass“
„Normale“ Tuba und Marschtuba
„Normale“ Tuba und Marschtuba
Tuba in gestreckter Form, Markneukirchen
Tuba in gestreckter Form, Markneukirchen


Kurioses:


Besetzung in Orchesterformationen


Tubist der New Yorker Philharmoniker (1917)
Tubist der New Yorker Philharmoniker (1917)

Kompositionen für Tuba (Auswahl)


Tubaspieler, Plastik von Arne Ranslet in Hamburg-Harburg, 1982
Tubaspieler, Plastik von Arne Ranslet in Hamburg-Harburg, 1982

Welt-Tuba-Tag


Im Jahr 1979 rief der amerikanische Musiker Joel Day den International Tuba Day aus, der seit dem Jahr 1982 jährlich am ersten Freitag im Mai begangen wird.[6] Am Welt-Tuba-Tag finden Konzerte, Vorträge und Ausstellungen rund um das Instrument statt. Laut Joel Day findet der Tubist nicht das Maß an Respekt und Anerkennung, das ihm zustehen würde. Die Tuba werde oftmals als unwichtig abgetan und als „imposantes“ Anhängsel angesehen.


Siehe auch



Literatur




Commons: Tuba – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Tuba – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. Tuba. In: duden.de. Abgerufen am 10. März 2017.
  2. The Art of Tuba and Euphonium Playing. Alfred Music Publishing, ISBN 978-1-4574-0438-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. www.schneideruwe.de Tubahistorien-Seite
  4. Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 2: M–Z (= rororo-Sachbuch. Bd. 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16513-9.
  5. Winfried Pape: Instrumentenhandbuch Streich-, Zupf-, Blas- und Schlaginstrumenten in Tabellenform. TB 264, Theoretica, Band 11. 2. Auflage. Musikverlag Hans Gerig, Köln 1976 (1. Auflage 1971), ISBN 3-87252-055-5, S. 148.
  6. Joel Day: The History of International Tuba Day. 1996, abgerufen am 18. September 2013 (englisch).

На других языках


- [de] Tuba

[en] Tuba

The tuba (UK: /ˈtjuːbə/;[1] US: /ˈtuːbə/) is the lowest-pitched musical instrument in the brass family. As with all brass instruments, the sound is produced by lip vibration – a buzz – into a mouthpiece. It first appeared in the mid-19th century, making it one of the newer instruments in the modern orchestra and concert band. The tuba largely replaced the ophicleide.[2] Tuba is Latin for "trumpet".[3]

[ru] Туба

Ту́ба (итал.  и лат.  tuba — труба[2]) — широкомензурный медный духовой музыкальный инструмент, самый низкий по регистру. Басовая разновидность бюгельгорна[3][2]. Туба обладает суровым, массивным тембром в нижнем регистре, плотным и насыщенным в среднем регистре, а также мягким и певучим тембром в верхнем. Используется в основном в симфоническом и духовом оркестрах, где ей принадлежит роль басового инструмента в группе медных духовых. Все чаще используется в джазовой, а также камерной музыке.



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