Karl Laux (* 26. August 1896 in Ludwigshafen am Rhein; † 27. Juni 1978 in Dresden) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Musikkritiker und Hochschulrektor.
Laux besuchte von 1902 bis 1906 die Volksschule und von 1906 bis zum Kriegsabitur das humanistische Gymnasium in Speyer. Nachdem er ab 1914 als Kriegsfreiwilliger[1] im Ersten Weltkrieg diente, geriet er zwischen 1917 und 1919 in britische Kriegsgefangenschaft. Er studierte von 1919 bis 1924 Musikwissenschaften bei Theodor Kroyer und Hans Joachim Moser an der Universität Heidelberg. Seit 1922 war er als Musikkritiker in Mannheim und von 1926 bis 1934 als Musikredakteur der Neuen Badischen Landeszeitung tätig. 1934 wechselte er nach Dresden, wo er bis 1943 bei den Dresdner Neuesten Nachrichten arbeitete. Zugleich war er von 1936 bis 1948 Dozent an der Dresdner Musikhochschule. Ab 1943 war Laux kulturpolitischer Redakteur der Dresdner Zeitung.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er der KPD / SED[3] bei und wurde von 1945 bis 1948 Ministerialrat im Sächsischen Volksbildungsministerium. Seit 1948 war er Musikredakteur der Täglichen Rundschau in Ost-Berlin und ab 1951 Chefredakteur von Musik und Gesellschaft. Von 1952 bis 1963 wirkte er als Rektor und Nachfolger von Fidelio F. Finke an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
1956 war er Präsident der Robert-Schumann-Gesellschaft. Am 29. August 1956 wurde Laux der Vaterländische Verdienstorden in Silber verliehen.
Laux setzte sich besonders intensiv für den Komponisten Joseph Haas und seine Werke ein.
Kritisch ist Laux musikwissenschaftliche Arbeit im NS-Regime sowie in der DDR zu sehen, zum Beispiel in einem Buch über Anton Bruckner im Jahr 1940. Laux zeichnete darin ein Bruckner-Bild, das der nationalsozialistischen Auffassung über Bruckner entgegenkam. Eine geänderte Fassung dieses Bruckner-Buches erschien 1947.
Von 1958 bis 1963 war er Abgeordneter der Volkskammer.
1971 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Gold und 1976 die Ehrenspange zum VVO in Gold. Er wurde 1972 Ehrenbürger der Stadt Zwickau. Nach Karl Laux wurde die Karl-Laux-Straße in Dresden benannt.
1977 verlegte der Verlag der Nation Berlin die Autobiografie von Karl Laux.
Ab dem Jahr 1951 haben Erich Höhne (Fotograf) und Erich Pohl (Fotograf) aus Dresden viele Fotoserien bei Veranstaltungen mit Karl Laux erstellt. Diese sind in der Deutschen Fotothek – SLUB Dresden verfügbar.
Der Nachlass von Karl Laux wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden aufbewahrt.[4]
Weitere Bücher und größere Artikel des Autors sind im Anhang der Autobiografie Nachklang aufgelistet.
Karl Laux (1951–1952) | Eberhard Rebling (1952–1959) | Horst Seeger (1959–1960) | Hansjürgen Schaefer (1960–1973) | Liesel Markowski (1973–1990)
Georg Eismann, Hans Storck, Annerose Schmidt (1964) | Karl Laux, Lore Fischer (1965) | Daniel Shitomirski, Dieter Zechlin (1966) | Olivier Alain, Orchester der Bühnen der Stadt Zwickau (1967) | Swjatoslaw Richter (1968) | Peter Schreier, Herbert Schulze (1969) | Dmitri Baschkirow, Martin Schoppe (1970) | Günther Leib, Tatjana Nikolajewa (1971) | Ekkehard Otto, Marija Maksakowa (1972) | Emil Gilels, Elisabeth Breul (1973) | Amadeus Webersinke, Nelly Akopian (1974) | Sara Doluchanowa, Hélène Boschi (1975) | Sigrid Kehl, Elisso Wirsaladse (1976) | Rudolf Kehrer, Herbert Kaliga (1977) | Gertraud Geißler, Hans Joachim Köhler (1978) | Hanne-Lore Kuhse, František Rauch (1979) | Theo Adam, Miklós Forrai (1980) | Kurt Masur, Halina Czerny-Stefańska (1981) | Mitsuko Shirai, Peter Rösel (1982) | Rudolf Fischer, Eva Fleischer (1983) | Gustáv Papp, Dezső Ránki (1984) | Pawel Lisizian, Jacob Lateiner (1985) | Jörg Demus, Gerd Nauhaus (1986) | Dietrich Fischer-Dieskau (1987) | Albrecht Hofmann (1988) | Pawel Jegorow, Bernard Ringeissen (1989) | Hartmut Höll, Günther Müller (1990) | Joan Chissell (1991) | Abegg Trio, Gisela Schäfer (1992) | Jozef de Beenhouwer (1993) | Wolfgang Sawallisch (1994) | Hansheinz Schneeberger, Dieter-Gerhardt Worm (1995) | Nancy B. Reich, Bernhard R. Appel (1996) | Nikolaus Harnoncourt (1997) | Linda Correll Roesner, Olaf Bär (1998) | Altenberg Trio, Ernst Burger (1999) | Olga Lossewa, Steven Isserlis (2000) | John Eliot Gardiner (2001) | Alfred Brendel (2002) | Joachim Draheim, Juliane Banse (2003) | Daniel Barenboim (2005) | Margit L. McCorkle, Anton Kuerti (2007) | Reinhard Kapp, Michael Struck (2009) | András Schiff (2011) | Jon W. Finson, Ulf Wallin (2013) | Robert-Schumann-Forschungsstelle (2015) | Heinz Holliger (2017) | Ragna Schirmer, Janina Klassen (2019) | Thomas Synofzik (2021)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Laux, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler, Musikkritiker und Politiker, MdV |
GEBURTSDATUM | 26. August 1896 |
GEBURTSORT | Ludwigshafen am Rhein |
STERBEDATUM | 27. Juni 1978 |
STERBEORT | Dresden |