Ludwig Karpath (* 27. April 1866 in Pest, Kaisertum Österreich; † 8. September 1936 in Wien; auch Ludwig Kárpáth) war ein österreichischer Musikschriftsteller.
Ludwig KarpathGrabstätte von Ludwig Karpath mit der von ihm testamentarisch verfügten Aufschrift (im Testament ist das fehlende Komma vorhanden)
Leben
Ludwig Karpath, Sohn von Moritz Karpath und dessen Frau Johanna, geb. Goldmark, war ein Neffe des Komponisten Karl Goldmark. Er absolvierte in Budapest das Gymnasium und studierte am dortigen Konservatorium Geige, Komposition und Musikgeschichte. Daneben nahm er Gesangsunterricht und ließ sich zum Bassbariton ausbilden.
1885 übersiedelte er nach Wien. 1886 unternahm er eine Studienreise nach Amerika, wo er als Musiker und Opernsänger tätig war. 1888 ließ er sich endgültig in Wien nieder und arbeitete er für verschiedene Wiener Zeitungen als Musikkritiker. 1894 bis 1921 war er ständiger Musikreferent für das Neue Wiener Tagblatt und von 1914 bis 1917 Redakteur der Musikzeitschrift Der Merker. Er setzte sich für die Verstaatlichung des Konservatoriums, die Gründung der Volksoper und den Bau des Konzerthauses ein und war ein bekannter Förderer junger Talente. Ab 1923 war er in der Bundestheaterverwaltung als Konsulent für musikalische Angelegenheiten tätig.
Unarten und Rücksichtslosigkeiten. Knepler, Wien 1913.
Richard Wagner, „Der Schuldenmacher“. Mit zahlreichen, unbekannten und ungedruckten Dokumenten, Rechnungen, Schuldscheinen und Briefen. Kamoenenverlag, Wien/Leipzig 1914.
Lachende Musiker. Anekdotisches von Richard Wagner, Richard Strauss, Franz Liszt, Brahms, Bruckner, Goldmark, Hugo Wolf, Gustav Mahler und anderen Musikern. Erlebtes und Nacherzähltes. Mit einem Geleitwort von Leo Slezak. Knorr & Hirth, München 1929.
Begegnung mit dem Genius. Denkwürdige Erlebnisse mit Johannes Brahms, Gustav Mahler, Hans Richter, Max Reger, Puccini, Mascagni, Leoncavallo, Fürstin Marie Hohenlohe, Fürstin Pauline Metternich, Franz Lehár und vielen anderen bedeutenden Menschen. 2. Auflage. Fiba, Wien 1934.
Jedermann seine eigene Köchin. 222 auserlesene Kochrezepte mit Ratschlägen und einer Betrachtung über Feinschmeckerei. Knorr & Hirth, München 1928. 3., neuerlich erweiterte Auflage. Knorr & Hirth, München 1930.
Herausgeber und Vorworte
Richard Wagner. Briefe an Hans Richter. Hrsg. von Ludwig Karpath. Zsolnay, Wien 1924.
Hugo Knepler: O, diese Künstler. Indiskretionen eines Managers. Geleitwort von Ludwig Karpath. Fiba, Wien 1930. (Vorwort).
Posthume Veröffentlichungen
Österreich tafelt. Mit einer kleinen Tischrede von Felix Salten und einem Bildnis des Gastgebers von Hilde Spiel. Prestel, München 1973, ISBN 3-7913-0059-8.
Kalbsschnitzel "Casa Mahler". Ein sehr wienerisches Kochbuch aus der Rezeptensammlung berühmter Persönlichkeiten. Metroverlag, Wien 2008, ISBN 978-3-902517-66-1.
Literatur
Karpath Ludwig. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S.247.
Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie. (Band 3). Czernowitz 1928, S.410.
Felix Czeike (Hrsg.): Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S.470.
Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 2: J–R. Hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 646.
Uwe Harten: Karpath, Ludwig. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
Helmut Brenner, Reinhold Kubik: Mahlers Menschen. Freunde und Weggefährten. St. Pölten – Salzburg – Wien 2014, S. 111–113, ISBN 978-3-7017-3322-4.
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