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Gereon Krahforst (* 1973 in Bonn) ist ein deutscher Komponist, Konzertorganist, Pianist, Cembalist und Kirchenmusiker.

Gereon Krahforst an der Orgel der St. Thomas Church, New York City, 5th Avenue
Gereon Krahforst an der Orgel der St. Thomas Church, New York City, 5th Avenue

Ausbildung


Krahforst erhielt ersten Klavierunterricht im Alter von 5 Jahren; seine ersten Orgellehrer waren ab 1987/1990 John L. Birley (Kloster Himmerod) und Markus Karas (Bonner Münster). Er studierte während der Schulzeit von 1990 bis 1993 Komposition (Jungstudium bei Hans Werner Henze und Günter Fork), dann nach dem Abitur (ab 1993) Tonsatz, Klavier (Instrumentalpädagogik) und Kirchenmusik bei Clemens Ganz, Henning Frederichs, Günter Ludwig, Johannes Schild und Phillip Langshaw an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Er absolvierte sein A-Examen mit einer Auszeichnung für Orgelimprovisation, wonach er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Orgel (KA) bei Daniel Roth studierte. Er ergänzte seine Ausbildung durch Meisterkurse bei Marie-Claire Alain, Tomasz Adam Nowak, Jon Laukvik, Wolfgang Seifen, Peter Planyavsky, Guy Bovet und Franz Lehrndorfer.


Leben und Wirken


Im Alter von 12 Jahren wurde Krahforst 1985 Organist an St. Martin, Kirchsahr (Kreis Ahrweiler); ab 1989 spielte er regelmäßig Orgelvertretungen im Bonner Münster und St. Josef, Bonn-Beuel. 1993-1997 vertrat er während des Kirchenmusikstudiums oft seinen Orgelprofessor Clemens Ganz am Kölner Dom; 1998 war er kurze Zeit Organist an St. Aposteln in Frankfurt am Main. Die erste renommierte Stelle erhielt er 1998 an der Kreuzbergkirche Bonn, wo er 2000 sämtliche Orgelwerke von Bach in 16 Konzerten zur Aufführung brachte. 2000 wurde er Organist und Kantor am Mönchengladbacher Münster St. Vitus sowie der dortigen Hauptpfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt; auch dort spielte er erneut Bachs komplette Orgelwerke ein.

Ende 2001 wechselte er als Domorganist und Chordirektor an den Mindener Dom. 2001 hielt er zudem einen Lehrauftrag für Orgelimprovisation an der Hochschule für Musik Detmold inne. 2003 wurde er schließlich zum Domorganisten an den Hohen Dom zu Paderborn berufen.[1] 2004 trat er daneben eine Position als Dozent für Orgel und Orgelimprovisation an der Hochschule für Musik und Theater Hannover an. 2011 siedelte er als Organist an der Iglesia de la Encarnación nach Marbella an der (Costa del Sol) in Andalusien, Spanien, um – dort hat seine Familie seit 1987 einen Zweitwohnsitz. 2012 übersiedelte er in die USA und wurde Cathedral Organist (Domorganist), Associate Director of Sacred Music (Vize-Domkapellmeister) und Artistic Director of the International Organ Concert Series (Künstlerischer Leiter der internationalen Orgelkonzerte) an der Cathedral Basilica of St. Louis (Missouri); dort unterrichtet er mehrfach für die AGO. 2014 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete zunächst als Kantor an St. Lutwinus in Mettlach.[2] 2015 gelangte er dann durch die Berufung zum Abteiorganisten und künstlerischen Leiter der Internationalen Orgelkonzerte an der Maria Laach endgültig in seine alte Heimat zurück.[3]

Seit Januar 2017 ist er nebenberuflich Komiteemitglied der künstlerischen Planungsgruppe für die OrgelWochen Rheinland-Pfalz im Ministerium für Kultur, Bildung und Forschung in Mainz, seit 2018 zudem Organist und Custos der großen Orgel der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz und Intendant des Bonner Orgelfests; seit 2019 arbeitet er, ebenfalls nebenberuflich, als Kirchenmusiker im Pfarreienverband Plaidt, wo unter anderem die wertvolle historische Keates-Orgel der Pfarrkirche St. Kastor in Andernach-Miesenheim zu seinen Instrumenten zählt. Neben den Internationalen Laacher Orgelkonzerten und den von ihm gegründeten samstäglichen Orgelmatinéen betreut er künstlerisch außer den Internationalen Orgelwochen Rheinland-Pfalz die Orgelkonzerte an der ältesten spielbaren rheinland-pfälzischen Orgel der ehemaligen Klosterkirche St. Leodegar in Niederehe, im Jahr 2019 die von ihm gegründeten "Musik zum Sonntag"-Konzerte an der Basilika St. Severus in Boppard und eine weitere Konzertreihe in Boppard-Buchholz.

Als Komponist schreibt er für verschiedene Besetzungen, vornehmlich für Orgel, Klavier oder Chor; seit 2010 erhielt er zahlreiche Auftragskompositionen.

Krahforsts Repertoire an Orgelmusik umfasst sämtliche Orgelwerke von Bach,[4] Buxtehude,[5] Mendelssohn, Schumann, Liszt, Franck, Duruflé, Brahms, Zachow, Couperin, die 8 Orgelsonaten und Einzelwerke von Guilmant, die 10 Orgelsymphonien von Widor,[6] , sämtliche Orgelwerke von Vierne[7] einen Großteil der Orgelwerke von Dupré, Langlais, Rheinberger und Reger sowie einen großen Fundus an Standardwerken, wenig bekannter und Werke der so genannten „Alten Musik“ und der Romantik neben einer großen Auswahl englischer, amerikanischer und kanadischer Orgelliteratur.

Sein Klavierrepertoire umfasst Das Wohltemperierte Klavier (Bände I und II), das Italienische Konzert, die Goldberg-Variationen, die Inventionen und Sinfonien, die 6 Partiten, die Französische Ouvertüre, die Toccaten sowie einige Einzelwerke von Bach, sämtliche Klaviersonaten von Mozart sowie Werke von Haydn, Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin, Liszt, Rachmaninoff, Skrjabin, Ravel und Debussy.

Als Cembalist hat er sich u. a. intensiv mit dem Fitzwilliam Virginal Book und den Sonaten Scarlattis beschäftigt. Auch als Liedbegleiter ist Krahforst oft in Erscheinung getreten. In jungen Jahren kreierte Krahforst ein Song-Album mit Rock- und Popliedern, zu denen er selbst die englischen Texte verfasste und das sogar einen Preis in einem Wettbewerb für Unterhaltungsmusik erhielt; außerdem beschäftigte er sich ab und zu mit Jazzklavier-Musik. Teile seines "Zaubersees" von 1991 durfte er 1993 für den Radiosender WDR 5 einspielen; weitere Auftritte in Fernsehen und Rundfunk sowie CD-Aufnahmen runden seine breit gefächerten Tätigkeiten ab. Der "Zaubersee", neben dem "Bilderbuch Andalusien" Krahforsts bislang persönlichstes Werk an der Grenze zwischen ernster Musik und Unterhaltungsmusik, erfährt 2020 eine komplette Überarbeitung und Digitalisierung, wonach eine Veröffentlichung des Notentextes geplant ist.

Konzerte führten Krahforst in fast alle Länder Europas, sowohl in Kathedralen (u. a. Notre Dame, Paris, St. Thomas, New York City, St. Paul´s Cathedral, London, Kyungdung Church, Seoul) und Kirchen als auch in Konzertsäle, von kleineren Konzertreihen bis hin zu renommierten, internationalen Festivals, sowie – auch vor seiner Zeit in St. Louis – in die USA, nach Kanada, Israel, Korea, Japan und die russische Föderation. Bereits 2007 erhielt er von der American Guild of Organists höchste Belobigungen und Anerkennung für seine Reger-Interpretationen und seinen Improvisationsunterricht.

Gereon Krahforst ist Widmungsträger diverser zeitgenössischer Kompositionen aus Deutschland, Belgien, Israel und den USA. Er ist Mitglied im Rotary-Club sowie in der American Guild of Organists.[8]


Familie



Werke



Kompositionen



Tonträger





Einzelnachweise


  1. Westfalen-Blatt vom 15. September 2011
  2. Saarbrücker Zeitung vom 6. September 2014
  3. Rheinzeitung vom 3. Juli 2015
  4. Eine jüngere Gesamtaufführung der Bachschen Orgelwerke ist im Vorwort dieses Programmheftes auf Seite 2 zu finden:
  5. Kirchenmusikalische Mitteilungen des Erzbistums Paderborn 2007/1, zu lesen auf S. 48
  6. Localbook Wittlich mit Ankündigung des Widor-Projektes und des ersten Konzertes
  7. Website der Laacher Orgelkonzerte; unter "Matinéen/Events" und "Laacher Orgelkonzerte 2020" ist die Gesamtaufführung der Vierneschen Orgelwerke erkennbar
  8. Biografische Angaben nach:www.gereonkrahforst.org; abgerufen am 4. April 2020
  9. Generalanzeiger Bonn vom 4. August 2015
  10. Berichte des Pastoralverbundes Dortmunder Westen, zu lesen im Abschnitt über das Jahr 2004
  11. Tuba Tune, interpretiert von Engelbert Schoen, veröffentlicht 2013 bei Youtube
  12. Aufführung im Altenberger Dom auf YouTube
  13. Dokumentation der Partiturübergabe an den Auftraggeber sowie Ausschnitte aus dem Werk auf YouTube
  14. Freiburger Münsterorgelkonzerte 2015
  15. Blick Aktuell, Juli 2017
  16. Magdeburger Dommusik, Programm 2019
  17. YouTube
Personendaten
NAME Krahforst, Gereon
KURZBESCHREIBUNG deutscher Organist
GEBURTSDATUM 1973
GEBURTSORT Bonn

На других языках


- [de] Gereon Krahforst

[en] Gereon Krahforst

Gereon Krahforst (born 1973) is a German composer, concert organist, pianist, harpsichordist and church musician.



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