James Allen Gähres (* 5. August 1943 in Harrisburg, Pennsylvania)[1] ist ein US-amerikanischer Dirigent.
James Allen Gähres wurde 1943 in Harrisburg, Pennsylvania geboren.
Gähres studierte Musik, Dirigieren, Komposition und Klavier am Peabody Conservatory of Music in Baltimore, wo er in seinem abschließenden Studienjahr die musikalische Assistenz des Peabody Symphony Orchestra innehatte, sowie als Fulbright-Stipendiat bei Hans Swarowsky an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er absolvierte Meisterklassen bei Bruno Maderna in Salzburg.[2]
In den frühen 70er Jahren arbeitete James A. Gähres als freier Komponist und Pianist in Süddeutschland. Anschließend war er als Dirigent an mehreren deutschen Opernhäusern tätig, darunter zehn Jahre als Erster Kapellmeister an der Niedersächsischen Staatsoper in Hannover, wo er etwa 15 verschiedene Produktionen pro Spielzeit dirigierte.[3] Es folgte ein dreijähriges Engagement als Erster Kapellmeister am Staatstheater Braunschweig.
James Allen Gähres arbeitete wiederholt als Gastdirigent an der New York City Opera, bei den Heidelberger Musikfestspielen,[4] am Polnischen Nationaltheater in Posen (Teatr Wielki (Posen)), mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der NDR Radiophilharmonie Hannover und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Götz Friedrich lud James Gähres an die Deutsche Oper Berlin ein, um dort im Mai 1989 die deutsche Erstaufführung von Leonard Bernsteins Candide (Version Scottish Opera) in einer Produktion von John Dew mit Donald George in der Titelrolle[5] zu dirigieren.[6][7]
1989 leitete James A. Gähres ein Beethoven-Festkonzert in der Salle Pleyel in Paris und dirigierte am 3. Oktober 1990, eingeladen von der Fritz-Busch Gesellschaft, eine Gala-Vorstellung der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit dem Orchester der Philharmonie Südwestfalen anlässlich des 1. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung. Mehrfach dirigierte James Allen Gähres das Niedersächsische Jugendsinfonieorchester und war mit diesem Orchester wiederholt auf Tournee, so in Israel, Spanien, den USA und Kanada.[8] Gähres gastierte mit dem Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar[9] in Frankreich und wurde mit demselben Orchester im April 1994 nach England eingeladen, um in Oxford mehrere Konzerte zu dirigieren.
Von 1994 bis 2011 war James Allen Gähres Generalmusikdirektor am Theater Ulm,[10] wo er mehrere Opern-Produktionen pro Spielzeit leitete. James A. Gähres dirigierte auch alle Philharmonischen Konzerte in diesem Zeitraum, darunter unter anderem sämtliche Sinfonien Ludwig van Beethovens und von Johannes Brahms sowie die Violin- und Klavierkonzerte dieser Komponisten. Sinfonien, Klavier- und Violinkonzerte und weitere Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Anton Bruckner, Franz Schubert, Robert Schumann, Hector Berlioz, Modest Mussorgski, Dmitri Schostakowitsch, Sergei Rachmaninow, Antonín Dvořák, William Schuman, Aaron Copland, Samuel Barber, Ralph Vaughan Williams, Gustav Holst, Edward Elgar, Charles Ives, Rodion Schtschedrin, Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Richard Wagner, Gustav Mahler, Felix Mendelssohn, Jean Sibelius, Max Bruch, Alban Berg, Béla Bartók und Richard Strauss.[11] Zugleich leitete Gähres das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm als Chefdirigent. Das Konzert-Repertoire von James Allen Gähres umfasst unter anderem die Werke der Wiener Klassik, die Musik der Romantik bis hin zu den Werken der emotionalen Moderne eines Béla Bartók. James Gähres gab sein erfolgreiches Debüt als Generalmusikdirektor am Theater Ulm im September 1994, mit dem Dirigat der Oper Der Rosenkavalier von Richard Strauss. Angela Denoke sang die Titelrolle in dieser Produktion.[12] Dies war gleichzeitig das Debüt von Angela Denoke als Feldmarschallin.[13] Das Opern-Repertoire von James A. Gähres beinhaltet unter anderem: Rigoletto, Carmen, Doktor Faust (Busoni), Il trovatore, Otello, Così fan tutte, Die Zauberflöte, La forza del destino, Norma, Attila, Macbeth, Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Idomeneo, La Bohème, Madama Butterfly, Werther, Der fliegende Holländer, Tosca, Eugen Onegin, Elektra, Fidelio, Der Ring des Nibelungen, Tannhäuser, Andrea Chénier, Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos, Eine florentinische Tragödie, Der Zwerg, Herzog Blaubarts Burg, Wozzeck, Die tote Stadt und Salome. In seiner Position als Generalmusikdirektor begründete James Allen Gähres die Tradition der Neujahrskonzerte und der Herbert von Karajan Gedächtniskonzerte,[14] gespielt mit dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm im Theater Ulm und im CCU Einsteinsaal in Ulm. Darüber hinaus wurden vom Label Sound Circle Music (SCM) mehr als 15 CD-Einspielungen in seiner Zeit als Chefdirigent veröffentlicht, unter anderem die ersten Live-Aufnahmen von Carmen-Suite after Bizet, Selbstporträt und Two Tangos by Albéniz von Rodion Shchedrin.[15]
Als Gastdirigent dirigierte James A. Gähres unter anderem Rigoletto am Opernhaus Dortmund, an der Staatsoper Stuttgart dirigierte er Rigoletto und Norma, ebenso wie Die Zauberflöte an der Bayerischen Staatsoper in München.[16] Er wurde an das Teatro San Carlo nach Neapel eingeladen, um dort ein Sinfoniekonzert mit Werken von Beethoven und Bartók zu dirigieren. Gähres dirigierte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei Konzerten in Regensburg und das Philharmonische Orchester Erfurt bei einigen Sinfoniekonzerten, unter anderem mit Tschaikowskis 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll und der 5. Sinfonie in d-Moll op. 47 von Schostakowitsch, am Theater Erfurt. James A. Gähres war Gastdirigent des West Virginia Symphony Orchestras in Charleston, West Virginia,[17] sowie der Meininger Hofkapelle in Meiningen, wo er ein Konzert mit Werken von Hector Berlioz, Ottorino Respighi, Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Felix Mendelssohns Violinkonzert e-Moll op. 64 leitete.
Im Jahr 2008 wurde James Allen Gähres an das Meininger Theater eingeladen, um dort die Oper Andrea Chénier von Umberto Giordano zu dirigieren.[18] Weitere Vorstellungen von Andrea Chénier dirigierte er im Januar und Februar 2011 an der Deutschen Oper Berlin.[19] Im selben Jahr dirigierte James A. Gähres, eingeladen von Ulf Schirmer, das Gewandhausorchester Leipzig in Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart am Opernhaus Leipzig.
James A. Gähres dirigierte im Januar 2016 einige Neujahrskonzerte der TfN-Philharmonie des Theater für Niedersachsen in Hildesheim.[20] Weitere Konzerte dirigierte James Gähres im Juni 2016 beim 1. LA PALMA FESTIVAL DE MÚSICA[21] im Teatro Circo de Marte, Santa Cruz de La Palma. Am 15. Juni 2016 ein Sinfoniekonzert[22] mit Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie und dem 1. Violinkonzert von Max Bruch,[23] ein weiteres Konzert am 18. Juni 2016[24] mit Die Hebriden von Felix Mendelssohn, dem Konzert für Violoncello Nr. 1 a-Moll op. 33 von Camille Saint-Saëns und dem 1. Klavierkonzert von Brahms op. 15 in d-Moll.[25]
Personendaten | |
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NAME | Gähres, James Allen |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Dirigent |
GEBURTSDATUM | 5. August 1943 |
GEBURTSORT | Harrisburg (Pennsylvania) |