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Roderich Edmund Ladislaus Anton Julius Mojsisovics von Mojsvár (* 10. Mai 1877 in Graz; † 30. März 1953 in Bruck an der Mur) war ein österreichischer Dirigent, Komponist, Musik- und Bühnenschriftsteller.

Roderich Mojsisovics von Mojsvár (ca. 1932)
Roderich Mojsisovics von Mojsvár (ca. 1932)

Leben


Roderich Mojsisovics von Mojsvár war von 1912 bis 1931 Direktor des Steiermärkischen Musikvereins (ab 1920 Konservatorium). Von 1932 bis 1935 und ab 1944 war er Lektor der Grazer Universität, dazwischen (1935 bis 1944) in München und in Mannheim. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.620.332).[1][2]

Zu seinen Schülern gehörten Otto Siegl, Ernst Ludwig Uray, Grete von Zieritz, Alois Pachernegg und Alfons Vodosek.

Mojsisovics war mit Helene Milde verheiratet (1909). Sein Vater war August Mojsisovics (Felix Georg Hermann August Mojsisovics, * 18. November 1848; † 27. August 1897), seine Mutter war Lili Schröer (* 22. Februar 1855; † 22. Mai 1941), Tochter des Literaturwissenschaftlers Karl Julius Schröer. Sein Bruder Edgar Mojsisovics (1881–1935) war ein Romanist.

Familiengrab auf dem Stadtfriedhof St. Peter
Familiengrab auf dem Stadtfriedhof St. Peter

Politische Haltung und Betätigung


Mojsisovics betätigte sich bereits aus der Illegalität heraus im Sinne der nationalsozialistischen Politik. Es war in den 1930er-Jahren Mitarbeiter des Lexikons Judentum und Musik, herausgegeben von Hans Brückner und Christa Maria Rock.[3] Am 27. Januar 1936 hielt er an der Musikhochschule Mannheim einen Vortrag über die Rolle der Juden in der Musik.[4] Mojsisovics betonte gegenüber den Machthabern wiederholt seine antisemitische Haltung und versuchte, jüdische Kollegen herabzuwürdigen, etwa den Dirigenten Oskar C. Posa oder den Musikkritiker Ernst Décsey.[5] Dennoch konnte Mojsisovics nach dem Krieg schnell weiterarbeiten. Bereits 1945 ist er wieder am Konservatorium in Graz tätig und hält bis 1948 Vorlesungen über Operndramaturgie.[6] Auch funktionierten die Kontakte aus der Zeit des Nationalsozialismus noch. So nahm Mojsisovics 1949 an einem Treffen im steirischen Frohnleiten teil, bei dem die Wiederbegründung des Steirischen Tonkünstlerbundes versucht wurde, unter anderem mit den Komponisten Franz Mixa und Konrad Stekl, beide ebenfalls frühere Mitglieder der NSDAP.[7]


Werke


(Auswahl)[8]

Werke ohne Opus (WoO)

Schriften



Archivbestände


Autographen, Manuskripte, Briefe usw. befinden sich im Bestand des Johann-Joseph-Fux-Konservatoriums.[10]

Briefe von Roderich Mojsisovics von Mojsvár befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/29060126
  2. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, Kiel 2009, 2. Auflage. S. 4990–92
  3. Prieberg, S. 4990.
  4. Prieberg, S. 4991.
  5. Helmut Brenner: Musik als Waffe? Theorie und Praxis der politischen Musikverwendung, dargestellt am Beispiel der Steiermark 1938-1945, Graz 1992, S. 141ff.
  6. Brenner, S. 147
  7. Harald Kaufmann: Neue Musik in Steiermark, Graz 1957, S. 86.
  8. Werkliste nach Karl Haidmayer: Roderich von Mojsisovics. Leben und Werk. Dissertation, Universität Graz 1951, S. 44–143 (Digitalisat)
  9. Haidmayer, Karl; Roderich von Mojsisovics : Leben und Werk; (Uni Diss. Graz, 1951); p. 186 available at https://phaidra.kug.ac.at/detail_object/o:6674?mode=full
  10. Bibliothek der Johann-Joseph-Fux Konservatorium (Memento des Originals vom 14. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verwaltung.steiermark.at
Personendaten
NAME Mojsisovics von Mojsvár, Roderich
ALTERNATIVNAMEN Mojsisovics von Mojsvár, Roderich Edmund Ladislaus Anton Julius
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Dirigent, Komponist, Musik- und Bühnenschriftsteller
GEBURTSDATUM 10. Mai 1877
GEBURTSORT Graz, Steiermark
STERBEDATUM 30. März 1953
STERBEORT Bruck an der Mur

На других языках


- [de] Roderich Mojsisovics von Mojsvár

[en] Roderich Mojsisovics von Mojsvar

Roderich Mojsisovics von Mojsvár (Graz, May 30, 1877 - Bruck an der Mur, March 30, 1953) (also referred to as Roderick Mojsisovics, Roderich Edler von Mojsvár Mojsisovics, Roderich von Mojsisovics-Mojsvár and Roderich Edmund Ladislaus Anton Julius Mojsisovics von Mojsvár) was an Austrian composer based in Graz, head of the Schule des Musikvereins für Steiermark there.

[ru] Мойсисович фон Мойшвар, Родерих

Родерих Эдмунд Ладислаус Антон Юлиус Мойсисович фон Мойшвар (нем. Roderich Edmund Ladislaus Anton Julius Mojsisovics von Mojsvár; 10 мая 1877, Грац — 30 марта 1953, Брук-ан-дер-Мур) — австрийский композитор, дирижёр и музыкальный педагог.



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