Tumbleweed Connection (dt. Steppenläuferverbindung) ist das dritte Studioalbum des britischen Sängers und Komponisten Elton John.
Das in nostalgischem Sepia gehaltene Coverbild des Konzeptalbums „Tumbleweed Connection“ zeigt scheinbar einen verschlafenen Bahnhof im sonnendurchfluteten Süden der USA, passend zu Bernie Taupins amerikanisierter Lyrik auf dem Album über Landleben, Soldaten und Revolverhelden.
Der Fotograf David Larkham (nach anderen Angaben: Ian Digby-Ovens[1]) schoss das Foto von John (rechts sitzend) und Taupin (links stehend) 1970 jedoch nur knapp fünfzig Kilometer südlich von London. Die Bluebell Railway Station befindet sich in Horsted Keynes.[2]
Die Veröffentlichung von Tumbleweed Connection änderte nichts daran, dass sich John in England weiterhin unerkannt in der Öffentlichkeit bewegen konnte, obwohl das Album dort einen erfolgreichen Platz 2 der Album-Charts erreichte. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde es dagegen kaum zur Kenntnis genommen.
Für die USA unternahm John jedoch noch vor der Veröffentlichung eine Promotion-Tour, die an einem heißen Tag und nach einem achtstündigen Flug in der Economy-Klasse, nicht wie er hoffte in einer klimatisierten Limousine begann, sondern in einem roten, englischen Doppeldeckerbus mit dem Schriftzug „Elton John has arrived“ (dt. Elton John ist angekommen).[3]
Die dreiwöchige Tour begann in Los Angeles, Kalifornien, USA im Troubadour Club auf dem Santa Monica Boulevard. Der Publicityberater Norm Winter sorgte dafür, dass genügend meinungsprägende Künstler und Medienvertreter anwesend waren. John gab auch Lieder des noch nicht veröffentlichten Albums Tumbleweed Connection zum Besten und war nach fünf gesungenen Lieder von der Interesselosigkeit des Publikums genervt, das sich während des Konzertes weiterhin unterhielt. Mit den Worten „If you won’t listen, perhaps you’ll bloody well listen to this!“ (dt. Wenn ihr nicht zuhört, vielleicht hört ihr euch verdammt noch mal das an!) kickte er mit dem Fuß seinen Klavierstuhl weg und bearbeitete das Klavier wie Jerry Lee Lewis (das Live-Album 17-11-70 gibt einen sehr guten Eindruck seiner damaligen Bühnenpräsenz). Die dann aufkommende Begeisterung spiegelte sich auch in einem Zeitungsartikel der Los Angeles Times vom 27. August 1970 wider, der mit „Elton John New Rock Talent“ überschrieben war, und wurde zum Grundstein seines Erfolges in den USA und des bald darauf erscheinenden Albums Tumbleweed Connection.[4]
Mit den Texten für Tumbleweed Connection zelebrierte Taupin seine Kindheitsliebe für den amerikanischen Westen. Nahezu jedes Lied griff dieses Gefühl für Cowboys und mexikanische Grenze auf. Die Lyrik wimmelte von Begriffen wie Eisenbahn, Flussboot, Höllenfeuerpredigern und Schaukelstühlen. Taupin mischte diese Atmosphäre mit seinen eigenen Erfahrungen aus Lincolnshire in England, über Kuhställe, Getreidefelder, Eichhörnchen und Nachtschwalben, wo auch der Baum mit dem Engel stand („you tell me there’s an angel in your tree“ – Burn down the Mission), unter dem er tagträumte. Die Stimmung war durchweg volkstümlich und bodenständig, garniert mit Jodeln und Rebellenschrei. Nur zwei Lieder waren nicht im Geiste Buffalo Bills geschrieben: Amoreena, ein impressionistisches Idyll à la Renoir, und Lesley Duncans Love Song, den John für sein Album erneut einspielte.[5]
Für alle Titel komponierte Elton John die Musik, die Texte schrieb Bernie Taupin, sofern kein anderer Hinweis gegeben wird.
Jahr | Chart | Position |
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1971 | Britische Musikcharts[6] | 2 |
1971 | US Billboard 200[7] | 5 |
Trotz exzellenter Kritiken und stetig guter Verkaufszahlen des Albums gab es keine Singleauskopplung.
Organisation | Status | Datum |
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RIAA – USA[8] | Gold | März 1971 |
RIAA – USA | Platin | August 1998 |
Studioalben | Empty Sky • Elton John • Tumbleweed Connection • Madman Across the Water • Honky Château • Don’t Shoot Me I’m Only the Piano Player • Goodbye Yellow Brick Road • Caribou • Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy • Rock of the Westies • Blue Moves • A Single Man • Victim of Love • 21 at 33 • The Fox • Jump Up! • Too Low for Zero • Breaking Hearts • Ice on Fire • Leather Jackets • Reg Strikes Back • Sleeping with the Past • The One • Duets • Made in England • The Big Picture • Songs from the West Coast • Peachtree Road • The Captain & the Kid • The Union • The Diving Board • Wonderful Crazy Night • Regimental Sgt. Zippo • The Lockdown Sessions |
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Livealben | 17-11-70 • Here and There • Live in Australia with the Melbourne Symphony Orchestra • One Night Only – The Greatest Hits |
Kompilationsalben | Greatest Hits • Elton John’s Greatest Hits Volume II • Lady Samantha • The Very Best of Elton John • Your Songs • Elton John’s Greatest Hits Volume III, 1979–1987 • The Very Best of Elton John • To Be Continued … • Love Songs • Greatest Hits 1970–2002 • Rocket Man – The Definitive Hits • Diamonds |
Remixalben | Good Morning to the Night |
Soundtracks | Friends • The Lion King • Elton John and Tim Rice’s Aida • The Road to El Dorado |
Singles | Border Song (1970) • Your Song (1971) • Tiny Dancer (1972) • Rocket Man (1972) • Crocodile Rock (1972) • Candle in the Wind (1974/1997) • The Bitch Is Back (1974) • Lucy in the Sky with Diamonds (1974) • Philadelphia Freedom (1975) • Someone Saved My Life Tonight (1975) • Pinball Wizard (1976) • Don’t Go Breaking My Heart (1976) • Sorry Seems to Be the Hardest Word (1976) • Ego (1978) • I Saw Her Standing There (1981) • Empty Garden (1982) • I Guess That’s Why They Call It the Blues (1983) • I’m Still Standing (1983) • Nikita (1985) • Runaway Train (1992) • Can You Feel the Love Tonight (1994) • Circle of Life (1994) • Cold Heart (Pnau Remix) (2021) • Merry Christmas (2021) |
Tourneen | Elton John 1970 World Tour • North American Tour 1974 • West of the Rockies Tour 1975 • Louder Than Concorde Tour 1976 • A Single Man Tour 1979 • 1980 World Tour • Clapton-Knopfler-Tour 1988 • Eric Clapton World Tour 1992 • Face to Face 1994 • Face to Face 1995 • Elton John Tour 2010 |
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