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Oliver Martin Schneller (* 26. März 1966 in Köln) ist ein deutscher Komponist und Saxophonist.


Leben


Schneller wuchs in Irland, Sudan, Belgien und auf den Philippinen auf.[1] Er studierte Musikwissenschaften, Politikwissenschaften und Geschichte an der Universität Bonn. Von 1990 bis 1991 arbeitete er für das Goethe-Institut in Kathmandu, Nepal.[2] 1994 zog er in die USA; dort studierte er zunächst Komposition am New England Conservatory in Boston. Von 2000 bis 2002 wohnte er einem einjährigen Kurs am IRCAM/Centre Pompidou, Paris, bei. 2002 promovierte er in Komposition zum Doktor an der Columbia University als ein Schüler von Tristan Murail, als dessen Assistent er dort auch Komposition und Computermusik unterrichtete. Meisterkurse mit Salvatore Sciarrino, Jonathan Harvey, Brian Ferneyhough, George Benjamin und Vinko Globokar rundeten seine Ausbildung ab und hatten großen Einfluss auf sein späteres Schaffen. Von 2002 bis 2004 war er compositeur en recherche am IRCAM, wo er sich hauptsächlich der Arbeit an „Jardin des fleuves“, einer Komposition für Ensemble und Live-Elektronik, widmete.

2004 war er der künstlerische Leiter des „Tracing Migrations“ Festivals in Berlin, das zur Gründung des „Tracing Migrations Projects“ führte, einer laufenden Dokumentation und ständig aktualisierten Datenbank für Kompositionen, Aufnahmen und Institutionen für die Moderne Musik der Arabischen Welt. Außerdem gründete Schneller zusammen mit Jean-Luc Hervé und Thierry Blondeau das Komponisten-Kollektiv „Biotope“ im Jahre 2004. 2005 wurde er Kurator des „The Musical Moment“ Projektes am Haus der Kulturen der Welt Berlin. Er ist der künstlerische Leiter des SinusTon Festivals für Experimentelle Musik in Magdeburg, das er 2008 zusammen mit Carsten Gerth ins Leben rief. Seit 2009 arbeitet er als Sound Arts Curator bei der ha’atelier Platform for Philosophy and Art und bei den Taswir Projekten.

Oliver Schnellers Musik wurde auf internationalen Festivals wie z. B. dem Festival Agora Paris, Musica Strasbourg, der Biennale München, Maerzmusik Berlin, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, dem Ultraschall-Festival, Wien Modern, den Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt, Tremplins Paris, Les Musiques Marseille, musique action Nancy, Musica nova, Wintermusic Berlin, Karnatic Lab, Alternativa Moscow, the International Computer Music Conference, in Singapur und Göteborg, Musicaaoustica Beijing, Takefu Japan, Indaba, Aspen Music Festival and School, Tanglewood Music Festival, „Frankfurt 2000“, dem Festival of Contemporary Music des University of Cincinnati Conservatory of Music, dem Festival Résonances im IRCAM oder in den Millennium Stage Series am Kennedy Center in Washington D.C. aufgeführt, unter anderem von namhaften Interpreten wie Ensemble Modern, Ensemble intercontemporain, Ensemble musikFabrik, Ictus Ensemble, Avanti!, Ensemble recherche, Speculum Musicae, Court Circuit, Ensemble Mosaik, dem SWR Sinfonieorchester, dem Kammerensemble Neue Musik Berlin, Ensemble Courage, Antares, dem Tanglewood Symphony Orchestra oder dem St. Luke’s Chamber Ensemble.[1]

Auch als Saxophonist ist Oliver Schneller aktiv und spielte unter anderem mit der George Russell Big Band, dem Gustav Mahler Jugendorchester unter Seiji Ozawa, dem Tanglewood Music Center Orchestra, Steve Drury, Heather O’Donnell, Jiggs Whigham (Big Band), Bernhard Lang, Ned McGowan, Robin Hayward, Vinko Globokar und Gert Matthias Wegner.


Lehre


Nachdem er erste pädagogische Erfahrungen als Assistent von Professor Tristan Murail sammeln konnte, rief Schneller während seiner Zeit in New York das Computer Music Studio am Graduate Center CUNY ins Leben und unterrichtete außerdem Harmonielehre und Kontrapunkt am Baruch College. 2005 bis 2006 hatte er die Möglichkeit, als „guest lecturer and mentor“ beim GLOBAL INTERPLAY project in Kairo zu arbeiten. An der Universität der Künste Berlin unterrichtete er außerdem das Seminar „Psychoakustik und Akustik für Komponisten“. 2009 bis 2010 war Schneller Professor für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart als Vertretung für Prof. Marco Stroppa; 2012 bis 2015 hatte er eine Kompositionsprofessur an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover inne. Von 2015 bis 2019 unterrichtete er als Professor der Komposition an der Eastman School of Music in Rochester. Seit 2019 hat er eine Professur für Komposition an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf inne, wo er derzeit zusammen mit seiner Frau, der amerikanischen Pianistin Heather O’Donnell, und seiner Tochter lebt.


Preise und Auszeichnungen (Auswahl)



Werke (Auswahl)



Orchesterwerke



Solo- und Kammermusik (2–4 Spieler)



Ensemble (5–22 Spieler)



Vokal



Solo



Elektroakustische Werke und Installationen



Zusammenarbeiten



Arrangements



Publikationen (Auswahl)



Übersetzungen (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. oliver schneller, biography. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  2. oliver schneller, biographie. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  3. Joyce Paraphrases, Oliver Schneller. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  4. Phantom Islands, Oliver Schneller. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  5. Jardin des fleuves, Oliver Schneller. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  6. Musica ficta, Oliver Schneller. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  7. Paysage sauvage, Oliver Schneller. Abgerufen am 31. Mai 2018.
  8. Responses to Ives. 1. Dezember 2013, abgerufen am 31. Mai 2018.
  9. Merit Fakler: TASWIR Werkstattreihe: Oliver Schneller - Sounds of an Exhibition. 4. Dezember 2009, abgerufen am 31. Mai 2018.
  10. Oliver Schneller: "Trojan Lion" (2010) audio-visual installation by Peter A. Wyss (sculpture) and Oliver Schneller (sound design and lighting). 1. November 2010, abgerufen am 31. Mai 2018.
  11. Almut S. Bruckstein, Hendrik Budde, Berliner Festspiele: Taswir - Islamische Bildwelten und Moderne. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2009, ISBN 978-3-89479-554-2.
  12. Jörn Peter Hiekel: Vernetzungen: Neue Musik im Spannungsfeld von Wissenschaft und Technik. SCHOTT MUSIC GmbH & Co KG, Mainz, Mainz 2009, ISBN 978-3-7957-1839-8.
Personendaten
NAME Schneller, Oliver
ALTERNATIVNAMEN Schneller, Oliver Martin (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Saxophonist
GEBURTSDATUM 26. März 1966
GEBURTSORT Köln



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