Ulrich Stranz (* 10. Mai 1946 in Neumarkt-Sankt Veit, Oberbayern; † 27. April 2004 in Zürich) war ein deutscher Komponist, der die zweite Hälfte seines Lebens in Zürich verbrachte.
Ulrich Stranz wächst in München auf. Er lernt Klavier und Violine und macht erste Kompositionsversuche im Gymnasium in München, in Kontakt mit dem Komponisten Fritz Büchtger, und spielt dort im Schulorchester.[1] Nach dem Abitur lernt er autodidaktisch das Spielen der Piccoloflöte und wird für den Wehrdienst der Bundeswehr in das Musikkorps der Luftwaffe in Neubiberg aufgenommen.[2] 1968 besteht er die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik und Theater München und tritt in die Kompositionsklasse von Günter Bialas ein.[3] Zwei Jahre verbringt er am Institut für Sonologie (elektronisches Studio) in Utrecht mit einem Stipendium des DAAD. Ein Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim veranstaltet zu seinem 20-jährigen Bestehen einen Kompositionswettbewerb, und Stranz gewinnt den ersten Preis mit seiner Komposition «diversono» für 14 Solostreicher. Dadurch kommt er in Kontakt mit dem Dirigenten Räto Tschupp, der das Werk in Pforzheim 1971 zur Uraufführung bringt. Tschupp ist Gründer des Kammerorchesters Camerata Zürich, führt das Werk auch hier auf und verschafft Stranz 1974 eine Stelle als Stimmführer der 2. Violinen.[4] Nach seiner Verheiratung mit der Zürcherin Isabella Schwarz lassen sich die beiden in Zürich nieder. Von hier aus übernimmt er einen Lehrauftrag für Gehörbildung an der Musikhochschule München. Auch in Zürich erhält er seit 1978 Lehraufträge für Musikgeschichte, Tonsatz, Analyse und Gehörbildung. 1984 wird er auch Stimmführer der 2. Geigen im Aargauer Symphonie Orchester ASO (heute argovia philharmonic). Neben seiner Arbeit als Komponist und Mitglied der Camerata Zürich wird er 1996 Leiter des Orchesters der Musikschule Bülach und 1998 Konzertmeister des Kammerorchesters Kloten.[5] Seine Werke sind im Bärenreiter-Verlag veröffentlicht, CDs bei Wergo und telos. Stranz verstarb kurz vor seinem 58. Geburtstag an einem schweren Krebsleiden. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Zürcher Friedhof Fluntern.
Sein Schaffen umfasst Orchester-, Ensemble- und Kammermusik. Bekannt wurden vor allem seine vier Streichquartette. Sein Nachlass ist aufbewahrt in der Musikabteilung der Zentralbibliothek Zürich.[6]
Detlev Müller-Siemens und Wolfgang von Schweinitz (1986) | Ensemble Modern (1987) | Hans-Jürgen von Bose (1988) | Herbert Henck und Walter Zimmermann (1989) | Adriana Hölszky (1990) | Gruppe Neue Musik Hanns Eisler (1991) | Ulrich Stranz (1992) | Steffen Schleiermacher und Ensemble Avantgarde (1993) | Jörg Birkenkötter und Hanspeter Kyburz (1994) | ensemble recherche (1995) | Isabel Mundry und Moritz Eggert (1996) | Nomos-Quartett (1997) | Helmut Oehring (1998) | Ensemble 13 (1999) | Michael Riessler und Mike Svoboda (2000) | Babette Koblenz (2001) | Jörg Widmann (2002) | Salome Kammer und Thomas E. Bauer (2003) | Neue Vocalsolisten Stuttgart (2004) | Enno Poppe (2005) | Peter Schöne (2006) | Márton Illés (2008) | Anna Prohaska (2010) | Birke J. Bertelsmeier (2012) | Carolin Widmann (2014) | Gordon Kampe (2016) | Dominik Susteck (2018)
Personendaten | |
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NAME | Stranz, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1946 |
GEBURTSORT | Neumarkt-Sankt Veit, Oberbayern |
STERBEDATUM | 27. April 2004 |
STERBEORT | Zürich |