Yellow Submarine (englisch für „Gelbes Unterseeboot“) ist ein auf dem Album Revolver im Jahr 1966 veröffentlichtes Lied der Beatles. 1968 wurde es Namensgeber und Titellied des Zeichentrickfilms Yellow Submarine und erschien auf dem dazugehörigen gleichnamigen Soundtrack. Das Lied steht unter dem zu Beatles-Zeiten üblichen Copyright Lennon/McCartney.
Yellow Submarine | |
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The Beatles | |
Veröffentlichung | 5. August 1966 |
Länge | 2 min 39 s |
Genre(s) | Pop |
Autor(en) | Lennon/McCartney |
Album | Revolver |
Coverversion | |
siehe hier |
Yellow Submarine ist eine Kombination zweier unvollständiger Lieder von Paul McCartney und John Lennon. McCartney hatte die Idee zu dem eingängigen Refrain „We all live in a Yellow Submarine“, während Lennon an einem eher introvertierten Song arbeitete, der noch keinen Refrain hatte. Sein Song im Dreivierteltakt begann mit der Zeile „In the place where I was born, noone cared, noone cared ...“ und verfügte bereits über die spätere Melodie der späteren Strophen von Yellow Submarine. Letztlich wurden beide Melodien kombiniert, und insbesondere McCartney schrieb das Lied im Haus der Eltern seiner Lebensgefährtin Jane Asher, in dem er zu diesem Zeitpunkt lebte, zu einem Kinderlied um. McCartney, der in der Hafenstadt Liverpool geboren und aufgewachsen ist, schrieb den Text aus der Sicht eines Seemanns, der Kindern sein Leben beschreibt (“In the town where I was born, lived a man who sailed to sea […]”). John Lennon half an einigen Stellen beim Text aus, und auch Donovan steuerte eine Zeile bei. McCartney verwahrte sich später gegen jede tiefergehende Auslegung des Liedes und beharrte darauf, dass es lediglich ein bedeutungsloses Kinderlied sei.[1][2]
Am Ende sang Ringo Starr mit seinem geringen Stimmumfang das Lied.
Yellow Submarine wurde an zwei Tagen in den Abbey Road Studios in London auf einer Vier-Spur-Maschine aufgenommen. Produzent war George Martin und als Tontechniker fungierte Geoff Emerick. Die wesentlichen Instrumente wurden am 26. Mai 1966 von allen vier Beatles eingespielt.
Am 1. Juni 1966 wurden viele Effekte hinzugefügt, die einem Schrank im Tonstudio entnommen wurden: Ketten, Schiffsglocken, Pfeifen oder auch eine Registrierkasse. Lennon blies mit einem Strohhalm Luft in ein Wasserglas, und er und McCartney riefen Seefahrtkommandos.[3]
Für die Aufnahmen am 1. Juni 1966 luden die Beatles Freunde ein, die an der Aufnahme teilnahmen, darunter Marianne Faithfull und Brian Jones. Auch die engeren Mitarbeiter der Beatles – u. a. ihr Chauffeur – steuerten Gesang und Effekte bei.[4]
Besetzung (Laut Revolver-Super Deluxe Box):
Nach der Zeile “and the band begins to play […]” fügte Geoff Emerick die Aufnahme eines Blasorchesters hinzu. Da es hier zu urheberrechtlichen Problemen hätte kommen können, zerschnitt er die Aufnahme und fügte die Tonschnipsel wahllos wieder zusammen, um die Quelle der Aufnahme unkenntlich zu machen.[5]
Die Monoabmischung erfolgte am 2. Juni und die Stereoabmischung am 22. Juni 1966.[6] Die Monoversion von Yellow Submarine hat eine andere Abmischung der Soundeffekte, des Hintergrundgesangs und der Gitarre im Vergleich zur Stereoversion.[7]
Ursprünglich verfügte Yellow Submarine über eine von Ringo Starr gesprochene Einleitung, die bei den endgültigen Abmischungen des Liedes verworfen wurde. Erst am 4. März 1996 wurde Yellow Submarine einschließlich der Einleitung im Rahmen der Anthology-Reihe auf der EP/Maxisingle Real Love veröffentlicht. Diese Fassung enthält auch eine Reihe von Toneffekten, die bei der ursprünglichen Version herausgemischt wurden.[8] Frühe Demo- und Arbeitsfassungen des Liedes erschienen zudem im Oktober 2022 anlässlich einer Neu-Veröffentlichung des Albums Revolver.
Das Lied verkaufte sich in Großbritannien besser als in den USA. Die Single erreichte Platz eins der britischen Single-Hitparade und war dort 13 Wochen lang vertreten. Es wurde die meistverkaufte Single des Jahres 1966 in Großbritannien.[9] In den Vereinigten Staaten verfehlte die Single Platz eins. Ein Grund hierfür mag eine 1966 kontrovers geführte Diskussion über John Lennons Aussage gewesen sein, dass die Beatles populärer als Jesus seien.[10]
Zum anderen war gerade in den USA das Beatles-Album Yesterday and Today erschienen, das auf der Vorderseite die vier Beatles in Fleischerkleidung und mit zerlegten Spielzeugpuppen und Fleischbrocken dekoriert abbildete, was ebenfalls öffentlich kritisiert wurde. Dennoch verkaufte sich die Single in den Vereinigten Staaten über eine Million Mal und sicherte der Band die 21. Goldene Schallplatte. Damit hatten die Beatles Elvis Presley überholt. In Deutschland platzierte sich Yellow Submarine auch auf Platz eins der deutschen Singlecharts und hielt sich 13 Wochen in den Top Ten.[11]
Es wurden in den Folgejahren über 210 Coverversionen von Yellow Submarine in verschiedenen Sprachen veröffentlicht.[14]
1966 erschien eine französische Version von Maurice Chevalier mit dem Titel Le sous-marin vert. Bill Ramsey veröffentlichte eine deutsche Version mit dem Titel Gelb, gelb, gelb ist die Yellow Submarine. Auch in der Kindersendung Sesamstraße hielt Yellow Submarine in Episode 0017 Einzug.[15] Während in der US-amerikanischen Fassung der englische Text gesungen wird, übersetzte Volker Ludwig den Text für die deutsche Ausstrahlung mit „In dem grün-gelben U-Boot leben wir“.
Der eingängige und leicht zu singende Refrain von Yellow Submarine führte dazu, dass die Melodie für Fangesänge bei Fußballspielen übernommen wurde. Der Text variiert allerdings – je nach den beteiligten Mannschaften. Als am verbreitetsten gilt der Text „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“,[16] als dessen Autor der Kaiserslauterer Stadionsprecher Udo Scholz gilt. Anhänger des 1. FSV Mainz 05 verwenden die Melodie zum Text „Wir sind nur ein Karnevalsverein!“. Der polnische Verein Lech Posen verwendet das Lied als Vereinshymne.
Mitunter werden Touristen-U-Boote gelb lackiert und auf den Namen ‚Yellow Submarine‘ getauft. Oft wird ein solcher Unterwasserausflug dann mit dem Originallied oder einer Coverversion in der jeweiligen Landessprache musikalisch untermalt.
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Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia
Bandmitglieder:
John Lennon • Paul McCartney • George Harrison • Ringo Starr
Studioalben/Kernkatalog:
Please Please Me (1963) |
With the Beatles (1963) |
A Hard Day’s Night (1964) |
Beatles for Sale (1964) |
Help! (1965) |
Rubber Soul (1965) |
Revolver (1966) |
Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967) |
Magical Mystery Tour (1967) |
The Beatles (1968) |
Yellow Submarine (1969) |
Abbey Road (1969) |
Let It Be (1970)
Livealben:
Live! at the Star-Club in Hamburg, Germany; 1962 (1977) |
The Beatles at the Hollywood Bowl (1977) |
Get Back:The Rooftop Performance (2022)
Alben mit unveröffentlichten Material:
The Beatles’ First (1964) |
The Beatles Christmas Album (1970) |
Sessions (ursprünglich geplant: 1985) |
Live at the BBC (1994) |
Anthology 1 (1995) |
Anthology 2 (1996) |
Anthology 3 (1996) |
On Air – Live at the BBC Volume 2 (2013) |
The Beatles Bootleg Recordings 1963 (2013)
Remixalben/Alternative Versionen:
Yellow Submarine Songtrack (1999) |
Let It Be… Naked (2003) |
Love (2006)
Internationale Kompilationen:
1962–1966 (1973) |
1967–1970 (1973) |
Rock ’n’ Roll Music (1976) |
Love Songs (1977) |
Rarities (1979) |
Reel Music (1982) |
20 Greatest Hits (1982) |
Past Masters (1988) |
1 (2000) |
Anthology Highlights (2011) |
Tomorrow Never Knows (2012)
Britische Kompilationen:
A Collection of Beatles Oldies (1966) |
The Beatles Ballads (1980) |
The Beatles Box (1980)
US-amerikanische Kompilationen:
Introducing… The Beatles (1964) |
Meet the Beatles! (1964) |
The Beatles’ Second Album (1964) |
A Hard Day’s Night (Soundtrack) (1964) |
Something New (1964) |
The Beatles’ Story (1964) |
Beatles ’65 (1964) |
The Early Beatles (1965) |
Beatles VI (1965) |
Help! (Soundtrack) (1965) |
Rubber Soul (US-Version) (1965) |
Yesterday and Today (1966) |
Revolver (US-Version) (1966) |
Hey Jude (1970) |
Rarities (US-Version) (1980)
Deutsche Kompilationen:
The Beatles Beat (1964) |
The Beatles’ Greatest (1965) |
The Beatles DDR-Album (1965)
Boxsets:
The Singles Collection 1962–1970 (1976/77/82) |
The Beatles Collection (1978) |
The Beatles E.P.s Collection (1981) |
The Beatles Box Set (1988) |
The Capitol Albums Vol. 1 (2004) |
The Capitol Albums Vol. 2 (2006) |
The Beatles Stereo Box Set (2009) |
The Beatles in Mono (2009) |
The U.S. Albums (2014) |
The Japan Box (2014) |
The Singles Collection Box (2019)
Britische EPs:
Twist and Shout (1963) |
The Beatles’ Hits (1963) |
The Beatles (No. 1) (1963) |
All My Loving (1964) |
Long Tall Sally (1964) |
Extracts from the Film A Hard Day’s Night (1964) |
Extracts from the Album A Hard Day’s Night (1964) |
Beatles for Sale (1965) |
Beatles for Sale (No. 2) (1965) |
The Beatles’ Million Sellers (1965) |
Yesterday (1966) |
Nowhere Man (1966) |
Magical Mystery Tour (1967) |
Baby It’s You (1995) |
Free as a Bird (1995) |
Real Love (1996)
Britische Singles:
Love Me Do (1962) |
Please Please Me (1963) |
From Me to You (1963) |
She Loves You (1963) |
I Want to Hold Your Hand (1963) |
Can’t Buy Me Love (1964) |
A Hard Day’s Night (1964) |
I Feel Fine (1964) |
Ticket to Ride (1965) |
Help! (1965) |
We Can Work It Out/Day Tripper (1965) |
Paperback Writer (1966) |
Yellow Submarine/Eleanor Rigby (1966) |
Strawberry Fields Forever/Penny Lane (1967) |
All You Need Is Love (1967) |
Hello, Goodbye (1967) |
Lady Madonna (1968) |
Hey Jude/Revolution (1968) |
Get Back/Don’t Let Me Down (1969) |
The Ballad of John and Yoko (1969) |
Something/Come Together (1969) |
Let It Be (1970) |
Free as a Bird (1995) |
Real Love (1996)