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Rainer Kunad (* 24. Oktober 1936 in Chemnitz; † 17. Juli 1995 in Reutlingen) war ein deutscher Komponist.

Rainer Kunad berichtet auf einem Rossendorfer Klubabend am 30. April 1992 über sein Schaffen nach 1984
Rainer Kunad berichtet auf einem Rossendorfer Klubabend am 30. April 1992 über sein Schaffen nach 1984

Leben


Rainer Kunad studierte nach dem Abitur 1955/1956 Chor- und Ensembleleitung am Dresdner Konservatorium und anschließend bis 1959 Komposition bei Fidelio F. Finke und Ottmar Gerster an der Musikhochschule Leipzig. Von 1960 bis 1974 leitete er die Schauspielmusik am Staatstheater Dresden und wirkte von 1978 bis 1984 als Honorarprofessor für Komposition an der Musikhochschule Dresden.[1] Ab 1971 arbeitete er auch an der Deutschen Staatsoper in Berlin. Seit 1974 war Kunad Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR. 1982/83 nahm Kunad eine Gastprofessur am Mozarteum in Salzburg wahr.[1]

Im Oktober 1984 übersiedelte Kunad mit seiner Familie von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland und ließ sich 1985 in Tübingen nieder.[1] Im selben Jahr stellte er bei den zuständigen Behörden einen Antrag auf Entlassung aus der DDR-Staatsbürgerschaft, dem stattgegeben wurde.[2] Die letzten Lebensjahre verbrachte er als freischaffender Künstler in Tübingen.

Kunad komponierte Klavierstücke, Kammer-, Orchestermusik, Oratorien und Opern (unter anderem Bill Brook nach einer Erzählung von Wolfgang Borchert und Der Meister und Margarita nach dem Roman von Michail Bulgakow). Musikalisch stand er zunächst unter dem Einfluss des frühen Strawinsky und Carl Orffs. Später wandte er sich der Zwölftontechnik und der Aleatorik. Ab den 1970er-Jahren gab er die Zwölftontechnik zugunsten der seriellen Musik auf. Thematisch war Kunads Werk ab 1980er-Jahren von religiösen Stoffen und christlicher Mystik geprägt, was zum Konflikt mit der herrschenden Ideologie in der DDR führte, aber auch in Westdeutschland nicht den gewünschten Widerhall erzeugte.[1]

Der Nachlass Kunads (ca. 10.000 autographen Partiturseiten, Skizzenkonvolute, Programme, Presseerzeugnisse und berufliche Korrespondenzen) wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden aufbewahrt.[1]


Werke


Oper:

Ballett:

Sinfonie:

Konzert:

Orchestermusik:

Kammermusik:

Vokalmusik:

Oratorium:

Geistliches Oratorium:

1. Teil: Jovian, der Seher (1985, Uraufführung Mannheim 1987)
2. Teil: Der Seher von Patmos (1985/86, Uraufführung Karlsruhe 1988)
3. Teil: Das neue Jerusalem (1986, Uraufführung Sindelfingen 1989)

Mysterienspiel:

Geistliche Sinfonie:


Preise



Literatur





Einzelnachweise


  1. Dieter Härtwig: Vor 80 Jahren wurde der Dresdner Komponist Rainer Kunad geboren. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 24. Oktober 2016, abgerufen am 15. Juli 2018.
  2. „DDR“-Komponist Rainer Kunad bleibt im Westen. Artikel vom 28. Mai 1985 im Hamburger Abendblatt, abgerufen am 10. November 2015.
  3. Heike Sauer: Traum, Wirklichkeit, Utopie. Das deutsche Musiktheater 1961–1971 als Spiegel politischer und gesellschaftlicher Aspekte seiner Zeit. Waxmann, Münster/New York 1994, S. 141.
Personendaten
NAME Kunad, Rainer
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 24. Oktober 1936
GEBURTSORT Chemnitz
STERBEDATUM 17. Juli 1995
STERBEORT Reutlingen

На других языках


- [de] Rainer Kunad

[en] Rainer Kunad

Rainer Kunad (24 October 1936, Chemnitz – 17 July 1995, Reutlingen)[1] was a German conductor and composer, especially of opera.



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