Peter Wicke (* 1951 in Zwickau) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, der sich besonders mit der populären Musik beschäftigte; er lehrte als Universitätsprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er gilt als Pionier der Popmusikforschung.[1]
Wicke studierte in Berlin bis 1974 Musikwissenschaft und wurde 1980 mit einer Doktorarbeit zur Ästhetik der populären Musik bei Heinz Alfred Brockhaus zum Dr. phil. promoviert. 1986 wurde er mit einer Arbeit über Ästhetik und Soziologie der Rockmusik zum Dr. sc. phil. habilitiert und 1988 als Adjunct Research Professor an das Department of Music der Carleton University in Ottawa berufen. 1992 folgte der Ruf an die Humboldt-Universität Berlin, wo er ab 1993 bis zu seiner Emeritierung 2016 mit dem Lehrstuhl für Theorie und Geschichte der Populären Musik die erste weltweit fachspezifisch ausgewiesene Professur für Popmusik bekleidete.[2] Außerdem war er Direktor des Forschungszentrums Populäre Musik am Seminar für Musikwissenschaft der Humboldt-Universität.
Wicke ist Mitglied der International Association for the Study of Popular Music und war 1987 sowie 1991 ihr Generalsekretär. In den Jahren 1986 bis 1992 war er Europa-Direktor des International Communication and Youth Culture Consortiums der UNESCO und gab im selben Jahr als Chefredakteur Zeitschrift PopScriptum (die erstes deutschsprachiges Publikationsforum zur Popmusik-Forschung) heraus.[3] Peter Wicke gehörte von 1993 bis 1997 dem Präsidium der Kulturpolitischen Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland an und ist seit 1998 Mitglied des Deutschen Musikrates.
Von Wicke sind international mehrere Artikel zu theoretischen, historischen und kulturpolitischen Problemen der populären Musik erschienen, die in über fünfzehn Sprachen übersetzt wurden. Er hat mehrere Standardwerke zur Popmusikforschung verfasst. 1972 wurde er mit dem Hanns-Eisler-Preis der DDR ausgezeichnet.
„Es gibt eine Million Theorien über den Rock, was er ist und was er bedeutet; doch das Offenkundigste wird meist übersehen: er ist Musik.“
Musikgeschichte / Historische Musikwissenschaft: Hermann Kretzschmar (1904–1923) | Hermann Abert (1923–1927) | Arnold Schering (1928–1941) | Walther Vetter (1946–1958) | Georg Knepler (1959–1970) | Hermann Danuser (1993–2014) | Arne Stollberg (seit 2015)
Musiksoziologie: Ernst Hermann Meyer (1948–1968) | Heinz Alfred Brockhaus (1968–19??)
Theorie und Geschichte der populären Musik: Peter Wicke (1992–2016)
Peter Dorn, Gerhard Rosenfeld, Ruth Zechlin (1968) | Siegfried Matthus, Wolfgang Strauß (1969) | Gerhard Rosenfeld (1970) | Jürgen Elsner, Inge Lammel (1971) | Gerhard Tittel, Peter Wicke, Udo Zimmermann (1972) | Friedrich Goldmann, Rainer Kunad, Hans-Joachim Schulze, Udo Zimmermann (1973) | keine Verleihung (1974) | Frank-Volker Eichhorn, Winfried Höntsch, Friedrich Schenker (1975) | Willy Focke (1976) | Manfred Schubert, Manfred Weiss (1977) | Paul-Heinz Dittrich, Thomas Böttger (1978) | Manfred Grabs, Peter Herrmann, Bert Poulheim (1979) | Wilfried Krätzschmar, Günter Neubert, H. Johannes Wallmann (1980) | Thomas Ehricht, Bernd Franke, Heinz Weitzendorf (1981) | Gerd Domhardt, Thomas Hertel (1982) | Rainer Böhm, Reiner Dennewitz, Hans-Peter Jannoch (1983) | Ralf Hoyer, Burkhard Meier, Reinhard Pfundt, Kurt Dietmar Richter (1984) | Günter Mayer (1985) | Gottfried Glöckner, Fritz Hennenberg, Reinhard Pfundt (1986) | Walter Thomas Heyn, Helmut Zapf (1987) | Reinhard Wolschina, Olav Kröger (1988) | Johannes Schlecht, Steffen Schleiermacher, Frank Schneider (1989) | Christian Münch, Helmut Oehring, Annette Schlünz (1990) | Klaus Martin Kopitz, David Citron, Hans Tutschku (1991)
Personendaten | |
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NAME | Wicke, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1951 |
GEBURTSORT | Zwickau |